Alte Meister – Volles Haus – Stefan Hunstein liest Thomas Bernhard  

Zu seinem fünfjährigen Bestehen machte sich der Freundeskreis Fritz Koenig ein besonderes Geschenk

Statt langer Reden lud man Stefan Hunstein ein, Schauspieler, Fotokünstler und intimer Freund des 2017 verstorbenen Bildhauers Fritz Koenig.

Knapp und launig ließen Dr. Wolfgang Conrad und der amtierende Vorsitzende Martin Scharrer in der vollbesetzten Heilig-Kreuz-Kirche, Aula des Hans-Carossa-Gymnasiums, der die vergangenen fünf Jahre Revue passieren. Und in der Tat konnte die Bilanz sich sehen lassen: drei große Publikationen, mehrere Ausstellungen und große Projekte mit Kooperationspartnern wie der Bayerischen Architektenkammer gehören mit zum Portfolio des Vereins, der sich damit zu einer wichtigen wissenschaftlichen Institution etabliert hat.

Stefan Hunstein erzählte von seiner ersten Begegnung mit dem Bildhauer bei einer Lesung der Alten Meister von Thomas Bernhard im damaligen Skulpturenmuseum im Hofberg. In der ersten Reihe saß ein Mann, in dem er während der Lesung die bernhardsche Figur Regers wieder zu erkennen meinte. Es war Fritz Koenig selbst und der Beginn einer tiefen Freundschaft beider Künstler.

Es folgten wortgewaltige neunzig Minuten, bei denen rund 140 begeisterte und hoch konzentrierte Zuhörer lauschten.

War die Stimmung zu Beginn noch getragen, stahl sich bald bei vielen Passagen ein Lächeln in die Gesichter der Zuhörer. Aus Schmunzeln wurde immer seltener unterdrücktes Lachen, bis sich der ganze Saal von der kongenialen Kombination Thomas Bernhard und Stefan Hunstein durch die Betrachtungen – oder besser Tiraden des Protagonisten Reger über Kunst und die Welt tragen ließ.

Dieser Schwung trug die Teilnehmer in den anschließenden festlichen Empfang hinein. Alle waren sich einig: Angemessener hätte man dieses Jubiläum nicht begehen können!

Fotos:
Freundeskreis Fritz König

 

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