„Außer Spesen nichts gewesen“

Landshuter Christkindlmarkt-Beschicker hoffen auf einen Christkindlmarkt 2022, eventuell wieder auf der Grieserwiese?

Im Senat für Messen, Märkte und Dulten berichteten 2. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger und Christian Buchner, Vertreter und Chef der „Christkindlmarktbeschicker“, über die Absage des Christkindlmarktes 2021 und die Durchführung des Christkindlmarktes 2022.

Grundsätzlich wollte die Stadt den Christkindlmarkt unter Beachtung der entsprechenden rechtlichen Vorgaben gerne durchführen, betonte Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger, der dem Stadtratssenat für Messen, Märkte und Dulten vorsitzt. Dafür habe man schon vor Monaten zahlreiche Vorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen. So sei der Christkindlmarkt von seinem relativ beengten Stammplatz in der Freyung auf die weitläufige Ringelstecherwiese verlegt worden, wo große Abstände zwischen den einzelnen Verkaufsständen eingehalten und die Besucherströme entzerrt werden hätten können. Zudem habe man das Marktgelände umzäunt, um etwaige Zugangsbeschränkungen – sei es nach 2G- oder 3G-Regelungen – kontrollieren und umsetzen hätte können, so Haslinger. Wir wussten und konnten nicht ahnen, wie sich die kurz vorher einberufene Ministerkonferenz entscheiden würde und anschließend die Absage an die Christkindlmärkte in Bayern veranlasste.

Karussell von Schausteller Robert Scheidacher

„Wie sich die Burschen vom Ordnungsamt hineingelegt haben, war nicht normal“ lobte der Sprecher der Beschicker, Christian Buchner, bei seinem Statement zum Thema Christkindlmarkt auf dem geräumigen Gelände des neuen Standortes auf der Grieserwiese, die Angesprochenen. Die Absage des Christkindlmarktes war für die Schausteller keine leicht hinzunehmende Tatsache. Glücklicherweise sei die Stadt Landshut hinter den Betroffenen gestanden, und dass das Platzgeld uns in voller Höhe zurückerstattet wurde sei ein warmer Regen gewesen und hilft allen sehr in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der sich die Schausteller befinden.

Kräftige und weniger schöne Worte ergingen hingegen an die Bayerische Staatsregierung. Geld sei bisher keines geflossen, meinte Buchner. Noch dazu sei das großzügig versprochenen Schaustellergehalt von 1.500 Euro als Brutto ausgewiesen. Das 30 Millionen Euro Hilfspaket für die gesamte Branche höre sich sehr gut an, aber was dann für mehrere tausend Schausteller wirklich im Geld-Säckel landet, weiß bis jetzt noch keiner, so der Chef der Schausteller, Christian Buchner. Die Perspektiven für die Schausteller im Jahre 2022 sind nicht rosig, denn noch hoffen sie zumindest auf einen Christkindlmarkt, wenn möglich auf der Grieserwiese, wo sich die Menschen nicht auf die Füße treten wie in der Freyung vor der Jodokskirche, wie ein anwesender Schausteller so nebenbei bemerkte.

– h j l –
Bildbeschreibung von links: Horst Heppenheimer, Christian Buchner (Sprecher der Schausteller), Robert Scheidacher
Fotos: h.j.lodermeier

weitere Beiträge