Bürgerentscheid für „FUZO Untere Neustadt“ zugelassen – BürgerInnen werden zur Wahlurne gerufen

Gestern Abend wurde vom Stadtrat „FUZO Untere Neustadt“ folgendes entscheiden:

Der Bürgerentscheid JA oder NEIN einer Fußgängerzone in der Unteren Landshuter Neustadt wurde zugelassen. Somit werden die Bürger am 14.05.2023 (Muttertag) zur Wahlurne gerufen.

Hier nun ein paar Eckpunkte zu diesem Ereignis.

15% der wahlberechtigten Landshuter Bürger müssen für eine FUZO stimmen. Damit würde die Politik und Verwaltung innerhalb einer bestimmten Frist beauftragt eine Fußgängerzone (Bereich Rosengasse bis zum Bischof-Sailer-Platz) GANZJÄHRIG einzurichten. Die Wähler die NICHT dafür sind müssen somit auch nicht zur Wahl gehen.

Aus heutigen Gesichtpunkten bietet sich dann in der unteren Neustadt folgende Situation.

-Die Herrengasse wird eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeiten.

-Anwohnerparkplätze werden in die mittlere/obere Neustadt verlegt.

-Der Anlieferverkehr wird zeitlich so wie in der Altstadt geregelt.

-Anwohner die einen Parkplatz in Tiefgaragen haben dürfen 24/7 (außer am Wochenmarkttag) durch die FUZO ein/ausfahren oder müssen über die Altstadt (Börmergasse) bzw. Herrengasse den Weg nehmen. Das heißt wiederum weite Umwege in Kauf nehmen. Denn die Rosengasse ist eine Anliegergasse!

-Radfahrer können wie auch in der FUZO Altstadt die Neustadt „beradeln“.

-Durch die Einrichtung von konsumfreien und üppig begrünten Aufenthaltsbereichen wird/muss der Wochenmarkt dann aus Platzgründen in die mittlere Neustadt erweitert werden.

-Die 3 Gastronomiebetriebe können/müssen/sollten dann mehr (kostenpflichtige) Außenbestuhlung beantragen um wenigstens halbwegs optisch eine FUZO zu rechtfertigen. Das gleiche gilt für die Flamingobar an Ihren 3-4 Öffnungstagen.

-Auch die Einzelhändler mit ihrer bisherigen Bestuhlung können/müssen/sollten da mitmachen. (kostenpflichtig)

-Taxen werden so wie in der Altstadt ebenso einfahren um Bewohner etc. als Fahrgäste zu befördern.

-in den Herbst und Wintermonaten wird das Erscheinungsbild der unteren Neustadt sich recht trostlos darstellen. Es sei denn es wird aufgerüstet mit Winterpyramide, Eisfläche, Buden wie in der Altstadt etc. Wobei die Frequenz sicher niemals die gleiche wie dort sein wird. Auch über einen großen Christbaum sollte man sich Gedanken machen.

-Vergleiche mit der Altstadt FUZO sind nicht angebracht. Dort ist in jedem Haus ein Gewerbe und viel mehr Platz und Möglichkeiten für flächendeckende Gastronomie. Ebenso gibt es eine Schnittstelle für den ÖPNV, Martinskirche, Residenz, der Bereich unter den Bögen und direkte Anbindung an die Gassenstruktur.

-Die untere Neustadt verfügt aktuell über 3 Gastroberiebe, 1 Bar, 4 Leerstände, 7 emotionsvolle Einzelhändler (u.a. Humidor, Bohnenfee, Chocolat) bzw. Gewerbeeinheiten und 10 emotionslose (u.a. Blutlabor, Reisebüro, Bank, Bäcker).

Übrigens, KEIN Einzelhändler befürwortet eine FUZO. Keiner ist im Vorfeld von der Bürgerinitiative Pro Fuzo befragt worden.

Dieser Vorstoß hat aber auch etwas Gutes. Man diskutiert auf einer neuen Ebene.  Allerdings beruht dieser Vorschlag auf einer Lösung ohne Kompromisse. Deswegen lehne ich ihn kategorisch ab. Meine Vorschläge sind hinlänglich bekannt. Wir müssen ALLE mit auf diesen Weg nehmen. Das hat die Bürgerinitiative leider versäumt.

Zitat eines Protagonisten der Verantwortlichen “ Wer den Sumpf austrocknen will darf die Frösche vorher nicht fragen“ hat damit viel Kredit für einen hochwertigen Dialog verspielt.

Autor: Olaf Minet
Foto:
O. Minet priv.

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