Ein Architekt, der die Landshuter Karlstraße schöner macht

„Es ist etwas anderes, Bauherr und Architekt in Personalunion zu sein“

 

2. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger und CSU-Kreisvorsitzender lud zu einer Führung durch den ehemaligen Jägerwirt in der Karlstraße und zu einer Diskussion über Sanierungen im Innenstadtbereich mit den neuen Eigentümern und Architekten des Umbaus, Markus und Annette Stenger, ein.

Bei einem heißen Wochenend-Sommertag hatten sich der 2. Bürgermeister der Stadt Landshut Dr. Thomas Haslinger und einige Mitglieder der CSU sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt in der Karlstraße eingefunden, um vom Architekten Markus Stenger, der zugleich neuer Besitzer des Sanierungsobjektes Jägerwirt ist, über die Fortschritte seiner Umbaumaßnahme informiert zu werden.

Architekt Markus Stenger hat sich, wie er berichtete, zur Aufgabe gemacht, besonders alte und auch größere Objekte zu sanieren. Er wies dabei auf das ganz in der Nähe des Jägerwirts stehende sanierte Holzhaus in der Pfettrachgasse hin. Das Objekt machte bei der Kulturveranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ im September 2021 mit und wurde vielfach bestaunt. Dieses historische Holzblockhaus, errichtet 1486, wurde von seinem Unternehmen entkernt und saniert. Sein Können und das seiner fünfzehn Mitarbeiter zeigen Objekte, die man in großen Städten wie eben München besichtigen kann. Stengers Unternehmen befindet sich nämlich in München.

„Es ist etwas ganz anderes Architekt und Bauherr in Personalunion zu sein. Sie haben extrem kurze Entscheidungswege, haben aber auch das hohe Risiko, die hundert prozentige Verantwortung zu tragen. Dies ist dann aber auch kein Drama den Verantwortlichen und die Schuldigen zu suchen, wenn etwas schiefläuft. „Diese zu sanierenden Gebäude greifen in Einen ein und verändern Einen“, so der Architekt. Die Sanierung des Gebäudes in der Pfettrachgasse haben Markus Stenger aufgezeigt, wie man gewisse Dinge bei neuen Projekten in Zukunft anders machen muss.

Im Objekt Jägerwirt seien im „Vorlaufsbau“ 800 qm zu bearbeiten. Die Baugenehmigung besteht seit längerer Zeit. Diese erlaubt den Sanierern im Erdgeschoß gewerblich tätig zu sein und den Raum als Büro, Kanzlei und Agentur zu nutzen. Über die anderen Räume im Untergeschoß ist sich Markus Stenger über ihre Verwendung noch nicht ganz sicher. „Es gibt momentan noch Verhandlungen mit Interessenten verschiedener Gewerbe, denn es sollte der sanierte Jägerwirt keine Monofunktion beinhalten, sondern er sollte mehr sein“, meint Stenger.

Markus Stenger steht für die Offenheit gegenüber der Aufgabe, ohne Konvention und ideologische Scheuklappen. „Wir sind Teil eines vielgestaltigen Netzwerks von starken Partnern, Bauherren und Freunden. Architektur ist für uns übergreifende Metastruktur. Sie bildet Raum, nimmt – über das Offensichtliche und Geschmäcklerische hinaus – subversiv und unbemerkt auf den Menschnutzer Einfluss. Als Architekten tragen wir die Verantwortung um damit keinen Schaden anzurichten. Wir treten für eine Architekturtransparenz, die die Funktion der Gebäude offenlegt ein. Die entmystifiziert, die schreit, wenn es in ihr laut wird und die schweigt, wenn sie nicht gefragt ist“, so beschreibt Markus Stenge seine Arbeit und begeisterte damit die Zuhörer im noch nicht ganz fertig sanierten Jägerwirt.

Eine Begehung in die oberen Räume und in das Dachgeschoß des Objektes mit Erklärungen zu den einzelnen Zimmern und ihrer Verwendung durch Markus und Annette Stenger schloss sich an. Die Räume sind für Menschen allen Alters gedacht. Speziell das Dachgeschoß ist für Studenten angedacht. Manch eine Besucherin und Besucher waren durch die extreme Hitze an diesem Sommertag nicht gerade angetan vom Sanierungsobjekt Jägerwirt.

2. Bürgermeister Thomas Haslinger betonte zum Abschluss, dass Altbausanierungen in der Stadt Landshut allen etwas angeht und hochinteressant sei. Wichtig sei es, die Geschichte der Häuser zu kennen und wissen, was damit passiert, so der 2. Bürgermeister der Stadt Landshut.

– h j l –

Fotos: h.j.lodermeier

 

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