Fraktion CSU / LM / JL / BfL
Antrag
Der Stadtrat möge beschließen:
Die neue Realschule an der Fuggerstraße wird nach dem ehem. Bundespräsidenten und Sohn unserer Stadt Roman-Herzog-Realschule-Landshut benannt.
Begründung
Der ehemalige Bundespräsident und Präsident des Bundesverfassungsgerichts Roman Herzog ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt Landshut. Die Erinnerung an ihren Ehrenbürger Herzog sollte die Stadt Landshut hochhalten. Der Neubau der Realschule bietet sich hier perfekt an, zumal die Bildung eine wichtige Rolle in Roman Herzogs Leben einnahm. So war Herzog nicht nur Musterschüler am Landshuter Hans-Carossa-Gymnasium, sondern später auch Honorarprofessor mit Lehrauftrag an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und Gastprofessor an der Universität Karlsruhe. Außerdem hatte er einen Lehrauftrag an der Eberhard-Karl-Universität Tübingen inne.
Auch das weitere Wirken Herzogs, etwa als Vorsitzender der Stiftung „Bündnis für Kinder – gegen Gewalt“, sowie sein Einsatz für die Menschen- und Grundrechte wären ein passendes Vorbild für eine Schule.
Anlage: Kurz-Vita Roman Herzog
Für die Fraktion CSU/LM/JL/BfL: Rudolf Schnur – Fraktionsvorsitzender
Mitinitiatoren und weitere Ansprechpartner: Helmut Radlmeier, MdL – Bernd O. Friedrich Bernd Friedrich I Maximilian Götzer I Dr. Thomas Haslinger I Dr. Dagmar Kaindl Prof. Dr. Thomas Küffner I Helmut Radlmeier, MdL I Lothar Reichwein I Gertraud Rößl Ludwig Schnur I Rudolf Schnur I Christian Steer I Gaby Sultanow I Hans-Peter Summer I Ludwig Zellner
Biografie
Roman Herzog
Sohn der Stadt Landshut
geb. 5.4.1934 in Landshut
gest. 10.01.2017 Bad Mergentheim
Vater: Karl Theodor Herzog (1905-1980)
Direktor Stadtarchiv Landshut
Mutter: Helene geb. Schulze
Bankkauffrau
Deutscher Jurist und Politiker
Politisches und gesellschaftliches Wirken:
1978 Staatssekretär Land Rheinland Pfalz
1978 – 1980 Minister für Kultus und Sport Baden-Württemberg
1980 – 1983 Innenminister Baden-Württemberg
1983 – 1994 Richter am Bundesverfassungsgericht
1987 – 1994 Präsident des Bundesverfassungsgerichts
1994 – 1999 7. Bundespräsident
- – 2015 Kuratoriums-Vorsitzender Stiftung Brandenburger Tor
- – 2008 Vorstands Vors. Stiftung Bündnis für Kinder – gegen Gewalt Besondere Merkmale des politischen und gesellschaftlichen Engagements:
- 1990 beriet Herzog die letzte DDR-Regierung und die Bundesregierung in Fragen des Einigungsvertrages
- 1984 – 1994 als Verfassungsrichter Honorarprofessur mit Lehrauftrag an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
- 1986 – 1994 Lehrauftrag an der Eberhard Karl Universität Tübingen
- 1999 – 2000 Heinrich-Hertz-Gastprofessur an der Universität Karlsruhe
- 1996 Einführung einesTag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (Gedenkstunde im Bundestag)
- 4.1997 Berlin ‚Ruckrede‘ „Durch Deutschland muß ein Ruck gehen..!“ die zur Tradition der jährlichen „Berliner Rede“ bis 2013 wurde.
- 11.1997 Vielbeachtete Bildungsrede in der er „mehr Wettbewerb und eine Stärkung des Leistungsgedanken an deutschen Schulen“ forderte.
- 2012 kritisierte er die 5%-Klausel des Wahlrechts im Grundgesetz und Bundeswahlgesetz als nicht mehr zeitgemäß, wodurch die Gefahr von Minderheitsregierungen entstehe, eine Gefahr für die Demokratie. Ansonsten werde der Bundeskanzler nicht mehr von einer großen Mehrheit der Bundesbürger getragen.
- 1971 – 1980 Vorsitzender der „Kammer für öffentliche Verantwortung“ der Evangelischen Kirche
- 2000 – 2008 Mitglied der Jury zur Verleihung des „Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises“
- Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung
- Vorsitzender der Denkfabrik „Roman Herzog Institut“ RHI (Träger: Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft und Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie)
- 1999 – 2000 Leitung des ersten europäischen Konvent, der die Charta der Grundrechte der Europäischen Union“ erarbeitete
Bundespräsident a. D. Professor Dr. jur. Roman Herzog war ein unbestechlicher Denker und ein Freund klarer Ansagen, der die Dinge gründlich hinterfragte.
Sein reformerisches Denken, seine Vorliebe unzeitgemäße Strukturen die unserer Gesellschaft den Weg in eine erfolgreiche Zukunft erschweren aufzudecken, und sein Engagement insbesondere im Hinblick auf Bildungspolitik und Freiheit der wirtschaftlichen Neugestaltung waren wegweisend.
Roman Herzog amtierte von 1994 bis 1999 als siebter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. In einer Zeit tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Wandels verkörperte Roman Herzog als Staatsoberhaupt für viele Deutsche „den Fels in der Brandung“. Er schaffte Vertrauen, galt als authentisch und verlässlich. Auch in der Außenpolitik beeindruckte er durch seine unaufgeregte Art, die mit dazu beitrug, das Misstrauen der europäischen Nachbarn gegenüber dem wiedervereinigten Deutschland abzubauen. Sein besonderes Engagement galt dem interkulturellen Dialog und den Menschenrechten.
Quelle: RHI
Foto:
Bundespräsidialamt