Stadt Landshut setzt erstes Maßnahmenpaket zum Energiesparen um

Sehenswürdigkeiten bleiben ab heute unbeleuchtet

Auch Brenndauer der Straßenbeleuchtung wird ab heute pro Tag um eine halbe Stunde verkürzt – insgesamt sollen damit jährlich rund 170.000 Kilowattstunden Strom gespart werden

Um Versorgungsengpässe im kommenden Winter zu vermeiden, ist Energiesparen europaweit oberstes Gebot. Auch die Stadt Landshut möchte dazu im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag leisten und wird zum Monatswechsel auf Veranlassung von Oberbürgermeister Alexander Putz ein erstes Maßnahmenpaket umsetzen. Ab heute, 1. September, wird deswegen die Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten wie der Stiftsbasilika St. Martin, der Burg Trausnitz, des Ländtors und die Jodokskirche eingestellt. Auch die Brenndauer der Straßenbeleuchtung wird reduziert, und zwar täglich um eine halbe Stunde. Das bedeutet: Die Straßenlaternen werden abends eine Viertelstunde später als gewohnt ein- und morgens 15 Minuten früher ausgeschaltet; die Verkehrssicherheit bleibt dabei natürlich jederzeit gewährleistet. Insgesamt können allein mit diesen beiden Maßnahmen nach Berechnungen des Referats für Bauen und Umwelt jährlich mehr als 170.000 Kilowattstunden Strom gespart werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 45 Vier-Personen-Haushalten.

Darüber hinaus werden ebenfalls mit Wirkung zum 1. September und auf Grundlage der bundesweiten „Kurzfristenenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ in allen Amtsgebäuden der Stadt Landshut die Gebäudetemperaturen auf das derzeit arbeitsrechtlich mögliche Mindestmaß abgesenkt – wobei dieser Schritt wegen der aktuell noch sommerlichen Außentemperaturen natürlich erst mit Beginn der Heizperiode verbrauchsmindernd wirken kann. Auch die Warmwasserversorgung wird außer Betrieb genommen, sofern dies technisch möglich und mit Blick auf den Gebäudeerhalt vertretbar ist. Ausgenommen von diesen beiden Maßnahmen sind die Feuerwehrgebäude und jene städtischen Betriebe und Einrichtungen, die insbesondere aufgrund hygienischer Anforderungen oder besonderer Arbeitsbedingungen auf Warmwasser angewiesen sind, also beispielsweise die Sanitäranlagen der Bauamtlichen Betriebe. Konkrete Einsparziele lassen sich für diesen Bereich indes kaum seriös formulieren, da der Heiz- und Warmwasserbedarf alljährlich vor allem witterungsbedingt starken Schwankungen unterliegt. Eine bundesrechtliche Ausnahme besteht außerdem für medizinische Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten und andere Einrichtungen zur Betreuung von Kindern.

OB Putz und Johannes Doll, Referent für Bauen und Umwelt, erhoffen sich von den Entscheidungen nicht zuletzt eine Signalwirkung: „Wir wollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die breite Öffentlichkeit auf diese Weise nochmals für das Thema Energiesparen sensibilisieren. Gleichzeitig sehen wir uns als Stadtverwaltung in einer Vorbildrolle: Wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen und dazu motivieren, im Alltag auf Einsparpotenziale zu achten und diese soweit wie möglich zu nutzen“, so Putz und Doll. „Einen wirklich signifikanten Einspareffekt werden wir nämlich nur dann erzielen, wenn alle mitmachen – sei es am Arbeits- oder Ausbildungsplatz, sei es in der Freizeit.“

Für die Stadt Landshut prüft federführend das Referat für Bauen und Umwelt fortlaufend weitere Einsparpotenziale, die in einem zweiten Maßnahmenpaket zusammengefasst und dem Stadtrat in der Plenarsitzung am 30. September vorgestellt werden. Dem Stadtrat obliegt dann die Entscheidung, ob und gegebenenfalls wann welche dieser möglichen weiterreichenden Maßnahmen zur Energieeinsparung ergriffen werden sollen.

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Archiv DIESUNDDAS/hjl

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