Stephanie Neupert und Tanja Schedlbauer, die neuen Trainerinnen des ETSV 09 Landshut im Interview

Vorstellung:

Tanja Schedlbauer – 26 Jahre – Pädagogische Fachkraft im Kreisjugendring Landshut (Sozialpädagogin) – Trainerin Showteam Intoxication

Stephanie Neupert – 28 Jahre – Pädagogische Fachkraft im Stadtjugendring Landshut (Sozialpädagogin) – Trainerin Showteam Intoxication

Fragen an die beiden Trainerinnen:

Welchen Sport treiben Sie und warum gerade diesen?

Tanja: Leichtathletik und Turnen: Die Sportarten haben mir bereits im Grundschulalter großen Spaß gemacht. Das Turnen habe ich dabei stets als gute Körperschulung und Grundlage gesehen. Im Leichtathletik dagegen bin ich schnell in den „Leistungssport“ übergegangen und habe meine Erfahrungen im Bereich Wettkampf sammeln können. Heute sehe ich Leichtathletik als gute Möglichkeit, allgemein fit und gesund zu bleiben und sich so richtig auszupowern. Gleichzeitig ist es im Showteam sehr nützlich, wenn es um Kraft und Ausdauertraining geht (*lach*). Das Turnen habe ich stets zusätzlich betrieben und besonders im Zusammenhang mit Show und Aufführungen hat mich die Vielfalt des Sportes absolut fasziniert. Ich bin aktuell überwiegend als Trainer und nicht als Sportlerin im Showteam tätig, da es einfach schwierig ist, Choreografien zu verbessern und zu optimieren und gleichzeitig selbst auf der Fläche zu stehen und aktiv mit zu machen
Steffi: Tanzen: Seit ich klein bin, bin ich im Tanzen und Turnen aktiv. Ich habe schon Jazz getanzt, war über lange Zeit in einer Showtanzgruppe und tanze auch so für mein Leben gerne. Tanzen bedeutet für mich, in eine andere Welt zu entfliehen, die eigenen Sorgen zu vergessen und sich in musikalische Welten begeben. Emotionen spüren und Erleben und mal jemand ganz anderes sein. Das ist Tanzen für mich. Früher habe ich gern alles Mögliche ausprobiert: Basketball, Volleyball, Handball. Mit dem aktiven Turnen musste ich wegen meinem Rücken leider aufhören.

Was war oder ist Ihre größte sportliche Vision?

Tanja: Schwierige Frage. Meine sportliche Laufbahn hatte viele Höhen und Tiefen. War und ist geprägt von Erfolgen, Misserfolgen, Ehrgeiz, Verletzungen, aber auch Teamgeist, Zusammenhalt und viel Spaß! In meiner Funktion als Trainer ist es mir nun wichtig, die Vielfalt, den Spaß und die Freude an dem Sport zu vermitteln, aber die Gruppe auch immer wieder zu fordern und dazu zu bringen, über sich selbst herauszuwachsen. Der Team-Zusammenhalt, das Vertrauen in sich selbst und in die Teammitglieder sind dabei wichtigste Bausteine.

Steffi: Da stimme ich Tani definitiv zu. Gleichzeitig geht es nicht nur um das gesamte Team, sondern auch um jeden individuell. Was kann man selbst zum Team beitragen? Dabei kann man so viel über sich selbst und die eigenen Stärken lernen. Daher wünsche ich mir, dass wir es als Trainerinnen schaffen, auch die eigene persönliche Entwicklung aller Teilnehmer*innen zu fördern.

Was ist ein „Showteam“?

Tanja und Steffi

Ein Showteam ist die Bezeichnung für eine Gruppe, die bei Shows den Rahmen mitgestaltet und selbst Teil der Show ist. In unserem Fall sind wir ein Team, das aus 27 aktiven Sportler*innen besteht und uns beide als Trainerinnen hat. Neben dem Turnen verbinden wir Tanz, Akrobatik und Gymnastik in unseren Shows.

Welche Bedeutung hat die Tätigkeit als Übungsleiterin und Trainerin in Ihrem Leben?

Steffi: In unserem Leben nimmt die Tätigkeit als Trainerin einen sehr großen Platz ein. Gerade mit dem Showteam sind wir beide mindestens 10 Stunden die Woche beschäftigt. Uns ist es auch wichtig, dass wir die Zeit haben, das neben dem Beruf als Ausgleich so durchziehen zu können. Das Team zu sehen, wie es sich entwickelt hat, wie wir den einzelnen Leuten helfen können, weiter an sich zu wachsen, das macht den Reiz aus und es freut uns natürlich immer, wenn wir als Team noch einen Schritt weiter in eine neue Richtung gehen. Den Teilnehmer*innen diese Möglichkeit geben zu können, erfüllt uns schon mit Stolz und auch mit Neid, denn wir hätten so etwas früher auch richtig gerne gehabt (Lach). Aber die leuchtenden Augen des Teams bei einem Erfolg gleichen das schon wieder aus (Grins).

Was genau ist der Trainerschein?

Steffi: Ein Trainerschein qualifiziert ehrenamtlich Tätige in einem bestimmten Bereich inhaltlich weiter. Tanja und ich haben den Trainer B Choreografie und Vorführungen im Oktober abgeschlossen. Das beinhaltete ein mehrteiliges inhaltliches Unterrichtsmodul, sowie eine Prüfung, die in unserem Fall das Erstellen einer eigenen Choreografie beinhaltete.

Was erwarten Sie sich vom Trainerschein?

Tanja: Nun ja, der „Schein“ selber ist nicht das Wesentliche. Aber die Lerninhalte haben uns durchaus noch einmal guten Input gegeben und uns geholfen, neu auf das Erstellen von Choreographien und Shows zu blicken. Manchmal verkünstelt man sich gerne. Dabei reichen oftmals ganz einfache und kleine Bewegungen und Aufstellungen aus, um das Aufführung besonders zu machen.

Steffi: Gleichzeitig waren es auch die neuen oder intensivierten Kontakte beim Lehrgang, die wir definitiv als gewinnbringend sehen. Es ist immer gut, wenn man sich ein kleines Netzwerk aufbauen kann.

Können Sie von Frust und Opfer bei der Tätigkeit als Übungsleiterin berichten?

Tanja: Natürlich gibt es gelegentlich auch nicht so schöne Momente. Manchmal muss man als Trainer einfach Entscheidungen treffen, die vielleicht nicht jedem gefallen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, wer als Ersatz in der nächsten Choreo eingesetzt wird und wer als „Stammakteur“ dabei ist. Der zeitliche Faktor ist natürlich häufig ebenfalls belastend. Besonders da wir beiden unsere Trainertätigkeiten nicht als „nur ein Ehrenamt“ ansehen. Es ist für uns mehr ein Nebenjob, vom zeitlichen Aspekt hergesehen. Wir stecken sehr viel Herzblut rein und möchten unserem Team möglichst viele Erfahrungen und Möglichkeiten bieten, sich auszuprobieren. Das ist oftmals schwierig. Aber das ist es immer wieder wert. Den Spaß, den wir im Team haben, ist einfach wunderbar!

Steffi: An der Stelle kann ich mich nur anschließen. Oft sind es einfach so viele Dinge, die laufen, oder Stunden, die in die Vorbereitung fließen, ohne dass es jemand mitkriegt. Aber wir würden das nicht machen, wenn wir nicht voll dahinterstehen würden, also ist das schon okay.

Gab oder gibt es Highlights in dieser Tätigkeit?

Steffi: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Seit wir uns gegründet haben, jagt ein Highlight das nächste. Ich würde sagen, jede Gala ist ein Highlight und dann natürlich der Wettkampf in Schweinfurt auf dem Landesturnfest mit dem anschließenden Gewinn, der Teilnahme am BLUME-Wettbewerb in Gran Canaria. Ebenso die Auszeichnung mit dem Landshuter Jugendpreis für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit 2017. Das war eine große Ehre für mich, für mein Engagement auch noch einen Preis zu erhalten.

Tanja: Da schließe ich mich Steffi an. Wir haben sehr viel in der kurzen Zeit erreicht und da DAS Highlight auszumachen ist schwer. Wir haben das Team so ins Herz geschlossen und wir fühlen uns beide einfach richtig wohl im Bereich Show und Aufführungen. Auch ich durfte mich dann 2020 sehr über die Auszeichnung mit dem Landshuter Jugendpreis für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit freuen.

Was würden Sie jungen, sportbegeisterten Menschen, die sich eventuell für die Bereiche Showteam, Akrobatik und Choreografie interessieren, gerne mitteilen?

Steffi: Wenn ihr Lust habt, Teil des Showteams zu werden, schaut euch doch mal unsere Homepage oder unsere Social Media Kanäle (Instagram oder Facebook) an. Dann könnt ihr schon mal schauen, was wir machen. Wenn ihr gerne choreografiert, dann scheut euch nicht davor, das mal mit einer kleinen Gruppe auszuprobieren. Wir beide haben auch im Kindergarten angefangen, uns Aufführungen zu überlegen und vorzuführen und man lernt nie aus.

Tanja: Es gibt so viele Möglichkeiten im Bereich Turnen, Akrobatik und Tanz. Da ist es häufig schwer, sich überhaupt für etwas zu entscheiden!
Wenn du Interesse an unserem Showteam hast, ist es nicht verkehrt zumindest gewisse Vorkenntnisse im Bereich, Tanz, Turnen oder Akrobatik zu haben. Aber auch Neulinge können gerne zum Probetraining kommen. Oftmals hat man versteckte Talente, die nur noch nicht zum Vorschein gekommen sind.

Vielen Dank für das Interview – Interview führte: Achim Reinhart
Foto: ETSV 09 Landshut – BU: Stephanie Neupert (links), Tanja Schedlbauer

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