Streuobstbestände sollen wachsen

CSU-Ortsverbände besichtigen Streuobstwiese der Gemeinde

„Ein kleines Paradies“ ist die Streuobstwiese der Gemeinde Adlkofen auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes – so die einhellige Meinung beim Besuch der CSU-Ortsverbände Adlkofen und Reichlkofen. Zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier, Bezirksrätin Martina Hammerl und Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer besichtigten die Ortsverbände um ihre Vorsitzenden Bernhard Westermeier und Thomas Eckardt die Streuobstwiese und erfuhren die Hintergründe dazu. Künftig soll es in Bayern wieder mehr solcher Wiesen geben, wie Radlmeier ankündigte.

Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer schilderte beim Rundgang die Entstehungsgeschichte der Streuobstwiese. Die Gemeinde konnte vor rund 20 Jahren ein ca. 45 Hektar großes Gelände inklusive Wald vom Bundesvermögensamt erwerben. Vor etwa drei Jahren bepflanzte man dann eine Fläche von 9,1 Hektar mit rund 100 Streuobstbäumen. Dabei wurde auf große Vielfalt geachtet: „Hier gibt es alte Obstbaumsorten von Apfel über Birne bis Kirsche“, so Maurer. „Wir haben zusätzlich noch Froschteiche und Insektenburgen angelegt. In dem Naherholungsgebiet sind eine Vielzahl von Kleinlebewesen beheimatet“, erklärte die Bürgermeisterin. Das Areal dient der Gemeinde außerdem als ökologische Ausgleichsfläche.

Hohe Bedeutung für Artenvielfalt  

Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier lobte die Maßnahme. „Wir brauchen mehr Streuobstwiesen“, so Radlmeier. Die Streuobstbestände in Bayern sind seit 1965 um rund 70 Prozent zurückgegangen. „Dabei zählen Streuobstbestände zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben dort. Allein in Bayern werden über 2.000 Obstsorten als Streuobst angebaut“, hielt der Heimatabgeordnete fest. Aufgrund seiner Bedeutung wird der Streuobstanbau seit dem vergangenen Jahr von der UNESCO sogar als immaterielles Kulturerbe in Deutschland geführt.

Schon seit 2017 und damit schon vor dem Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ setzt sich Radlmeier verstärkt für die Aufforstung der Streuobstbestände ein. „Streuobstbestände leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie sind zudem Lebensraum für viele Arten und produzieren regionale und gesunde Lebensmittel“, so Radlmeier.

Neues Förderprogramm

Folgerichtig wurde im vergangenen Oktober der Bayerische Streuobstpakt ins Leben gerufen und vom Freistaat und einer Reihe von Verbänden unterzeichnet. Ziel ist es, den aktuellen Streuobstbestand in Bayern zu erhalten sowie darüber hinaus bis 2035 zusätzlich eine Million Streuobstbäume neu zu pflanzen. „Im Herbst soll hierzu ein neues Förderprogramm starten. Antragsberechtigt werden Vereine, Verbände, Kommunen und Schulen sein. Insgesamt stellen wir für den Streuobstpakt 600 Millionen Euro bereit“, gab Radlmeier bekannt.

Bezirksrätin Martina Hammerl erinnerte in diesem Zusammenhang an den nahegelegenen Lehr- und Beispielsbetrieb Deutenkofen, eine Einrichtung des Bezirks Niederbayern. Gefördert vom Freistaat habe man dort begonnen, alte Streuobstsorten zu sammeln und zu erhalten. Außerdem organisiert der Bezirk die Ausbildung der Baumwarte und es können nachhaltig Streuobstwiesen gepflegt werden.

Streuobst zeige, wie einfach Umwelt- und Klimaschutz sein könnten, war man sich einig. „Das ist genau der richtige Weg“, unterstrichen die Ortsvorsitzenden Bernhard Westermeier (Adlkofen) und Thomas Eckardt (Reichlkofen).

Bildunterschrift:

Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes hat die Gemeinde Adlkofen eine Streuobstwiese angelegt. Die CSU-Ortsverbände Adlkofen und Reichlkofen besichtigten zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier und Bezirksrätin Martina Hammerl die Streuobstbäume. Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer erläuterte die Entstehungsgeschichte der Wiese.

Foto:

René Spanier 

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