Bei der Osterbrunnenrundfahrt in der fränkischen Schweiz erlebten die CSU Senioren einen informativen Tag.
Die Fahrt führte über Regensburg, Nürnberg nach Egloffstein, wo die Reiseleiterin zustieg. Nach Informationen über die Fränkische Schweiz als Land der Burgen, Höhlen und Mühlen ging sie auf die Tradition des Osterbrunnenschmückens näher ein. Der Brauch, an Ostern die Brunnen oder Wasserstellen farbenfroh zu dekorieren, hat seinen Ursprung darin, dass auf den kargen Hochebenen der Fränkischen Schweiz das Wasser in früheren Jahrhunderten ein knappes und kostbares Gut war.
Um im Frühjahr das Wasser zu ehren, entstand der österliche Schmuck an den Brunnen. In rund 200 Orten der Fränkischen Schweiz sind in der Karwoche bis zwei Wochen nach Ostern diese Brunnen zu bewundern. Zunächst wird der Brunnen gesäubert um danach mit Blumen, Kränzen, Girlanden, Fichtenzweigen, Buchs und mit tausenden buntbemalten Eierschalen geschmückt zu werden. Einzelne oder zu Büscheln gebundene Papierbänder, die „Pensala“, dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie echter Blumenschmuck und eine dicht gebundene Krone.
Die erste Station der Rundfahrt zu den geschmückten Brunnen führte nach Untertrubach wo der geschmückte Osterbrunnen unterhalb der St. Felizitas Kirche aufgebaut war. Weiter ging es über Obertrubach bei der Trubachquelle zum Osterbrunnen nach Bieberbach. Hier steht der Dorfbrunnen in der Ortsmitte. Die Besonderheit ist der mit über 11.000 handbemalten Eierschalen, der laut Guinness-Buch der Rekorde aus dem Jahr 2000, größte Osterbrunnen der Welt. Viele Meter handgeflochtener Girlanden sind notwendig, um alle Ostereier unterzubringen. Beeindruckend ist die Gestaltung und Bemalung der verschieden großen Eier, die aufzeigen wieviel Arbeit hier dahinter steckt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es nach Leutenbach, wo der Osterbrunnen drei gebundene Reigen, bestückt mit rund tausend handbemalten Eiern, die Teilnehmer staunen ließ. Auf den kleinen Wachteleiern, mittleren Hühnereiern und großen Gänseeiern sind verschiedene, unterschiedliche Ostermotive dargestellt und hier besonders der handgemalte Kreuzweg, wo es zu jeder Station ein gemaltes Bild gibt. Die Osterbrunnenbesichtigung führte weiter über Ebermannstadt, Heiligenstadt nach Birkenreuth, wo als Besonderheit das Brunnenhaus aufwartete. Der 40 Meter tiefe Brunnen befindet sich in einem1836 errichteten hohen Brunnenhaus in der Ortsmitte und wurde bereits 1796 gegraben, vorher musste das Wasser vom Tal geholt werden. Das gesamte Osterbrunnengebäude wird seit 1997 mit rund 3.000 Eiern geschmückt.
Einmalig ist die Osterkrippe im Inneren des Brunnenhauses mit der Darstellung der Leidensgeschichte Christi. Alle 90 Figuren sowie sämtliche anderen Requisiten wurden von Hand gefertigt. Den Abschluss der Rundfahrt bildete der Besuch in der Wallfahrtsbasilika in Gößweinstein, der zweitgrößte Wallfahrtsort im Erzbistum Bamberg und zugleich der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands. Die von 1730 – 1739 errichtete Kirche gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen der Spätbarockarchitektur Frankens und gilt als sakrales Meisterwerk des großen Architekten Balthasar Neumann, dessen Schloss- und Kirchenbauten einen Höhepunkt der Barockarchitektur in Europa bilden. Am Ende der Rundfahrt bedankte sich SEN Kreisvorsitzende Renate Zitzelsberger bei der Reiseleiterin für den kurzweiligen und sehr informativen Tag. Auf der Heimfahrt ließen die Teilnehmer das Erlebte nochmal Revue passieren, und den mit vielen Eindrücken bereicherten Tag ausklingen.
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Fotos:
Renate Zitzelsberger