Wir werden Unternehmen unterstützen

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchten die niederbayerischen SPD Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl und Johannes Schätzl sowie die SPD Landtagsabgeordneten Ruth Müller und Christian Flisek gemeinsam mit dem SPD Bürgermeisterkandidaten für Zwiesel Karl-Heinz Eppinger das Unternehmen Stahlbau Regenhütte in Zwiesel. Der Austausch drehte sich vor allem über die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise und den Fachkräftemangel.

„Bisher sind wir gut durch die Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise gekommen, allerdings spüren auch wir die zunehmende Belastung durch die hohen Energiekosten und die Planungsunsicherheit in der Materialbeschaffung“, schilderten Isabell und Alena Pohl, seit 2018 Geschäftsführerinnen der Stahlbau Regenhütte GmbH, die aktuelle Lage. Aufgrund langfristiger Verträge mit deutschen Lieferanten sei zwar die Versorgung mit Stahl für die nächsten Monate sichergestellt, allerdings mangle es dafür immer wieder an anderer Stelle, momentan zum Beispiel an Nägeln, Ventilen und Ähnlichen, so die beiden Schwestern weiter. Das familiengeführte, mittelständische Unternehmen ist spezialisiert auf die Fertigung kompletter Ausrüstungsteile für die Baumaschinenindustrie, beispielsweise Tieflöffel oder Schrottgreifer für Mining‑ und Materialumschlaggeräte und beschäftigt derzeit rund 260 Mitarbeiter.

Der erste Diskussionspunkt im Anschluss an die Führung über das Werksgelände drehte sich dann auch um das Thema Mitarbeiter. „Unsere Auftragsbücher sind zwar ausgelastet und wir könnten noch weiter expandieren, allerdings finden wir weder die passenden Fachkräfte noch genug Auszubildende“, so Alena Pohl. Dazu Rita Hagl-Kehl: „Leider ist der Fachkräftemangel ein stärker werdendes Problem, von welchem auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen in der Region betroffen sind. Ursächlich hierfür ist auf der einen Seite der demographische Wandel, auf der anderen Seite aber auch die gesunkene Zahl der

Jugendlichen, die sich für eine berufliche Ausbildung entscheiden.“ Die Stahlbau Regenhütte ist so zum Beispiel ständig auf der Suche nach Industriemechanikern, Schweißern oder Schlossern. „Wir müssen die berufliche Ausbildung noch stärker fördern und attraktiver gestalten. Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb festgesetzt, dass wir die berufliche Ausbildung gemeinsam mit Ländern und Kommunen weiter modernisieren werden. Zudem müssen Geflüchtete und Asylsuchende schneller in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden“, ergänzte Johannes Schätzl. Aber auch die Wertschätzung in der Bevölkerung müsse sich wieder ändern, so Karl-Heinz Eppinger: „Zu lange wurde Kindern gesagt ‚ihr müsst studieren, wenn aus euch etwas werden soll.‘ Viele haben sich auch deshalb gegen eine berufliche Ausbildung entschieden. Hier muss sich die Wahrnehmung in der Gesellschaft wieder ändern.“

 Foto:
Florian Feichtmeier

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