Mit ihrem ersten 3:0-Erfolg konnten die Roten Raben am Samstag die Heimreise antreten.
Sie siegten mit 25:20/25:20 und 25:21 bei DSHS SnowTrex Köln und stehen damit nach vier Spieltagen auf Platz zwei in der 2. Bundesliga Pro. Am Sonntag setzten sie gleich noch eins drauf und sicherten sich den Titel als Bayerischer Pokalsieger. Damit haben sich die Roten Raben für den DVV-Pokal qualifiziert und erwarten am Wochenende 9./10. November den Erstligisten USC Münster in der Vilsbiburger Ballsporthalle.
Beim Spiel der Roten Raben in Köln erlebten die rund 200 Zuschauer in der Sporthalle der Deutschen Sporthochschule ein äußerst unterhaltsames Spiel. Beide Mannschaften kämpften furios, sie gaben keinen Ball verloren und so erlebten die begeisterten Volleyball-Fans zahlreiche spannende Ballwechsel.
Raben-Trainer Alberto Chaparro hatte sich die Spielweise der Kölnerinnen im Vorfeld genau angeschaut. Auffallend war – und das praktizierten sie auch gegen die Roten Raben – dass sie häufig versuchen, über die Mitte anzugreifen. Deshalb hatte er mit seinen Spielerinnen in den zurückliegenden Trainingseinheiten immer wieder geübt, diese Situation mit einem Dreierblock zu entschärfen. Das gelang auch über weite Strecken ziemlich gut und die beiden Mittelblockerinnen Franziska Kalde und Hannah Mörke kamen nicht wie gewohnt zum Zug.
Das zeigte sich gleich im ersten Satz. Die Raben-Spielerinnen gingen konzentriert zu Werke und zogen gleich davon. Die Gastgeberinnen aus Köln, die sich auf die Fahnen geheftet hatten, den Favoriten Vilsbiburg zu ärgern, fanden kein Mittel gegen die stabile Annahme und Abwehr der Roten Raben. So dauerte es lediglich 21 Minuten, bis der Satz mit 25:20 in trockenen Tüchern war.
Eine Premiere gab es beim Spiel gegen DSHS SnowTrex Köln auch. Anders als in den ersten drei Spielen schafften es die Roten Raben, den zweiten Satz für sich zu entscheiden. Dabei sah es aber lange Zeit gar nicht danach aus: Die Damen aus Köln starteten furios in diesen Satz und lagen bereits mit 5:0 in Front, bevor den Vilsbiburger Spielerinnen Zählbares gelang. Doch auch danach kamen Madleen Piest und Co. nicht so richtig ins Spiel und den Gastgeberinnen gelang einfach alles: Libera Melanie Gosmann fischte praktisch jeden Ball heraus und die Angreiferinnen Emelie Siegner und Marina Müller sowie Mittelblockerin Franziska Kalde punkteten beinahe nach Belieben. So war es nicht verwunderlich, dass Köln bis auf 19:10 davonzog.
Aber die Raben-Spielerinnen gaben nicht auf; und das zeichnete sie auch in diesem Satz aus. Sie kämpften sich auf 19:19 heran und gingen beim 21:20 erstmals in diesem Satz in Führung. Diese Führung gaben sie auch bis zum Ende des Satzes nicht mehr her. Cayetana Lopez Rey war es vorbehalten, den 25:20-Satzgewinn einzutüten.
Wer allerdings dachte, dass die Damen aus Köln deswegen resignieren würden, sah sich gründlich getäuscht. Die Gastgeberinnen kämpften unverdrossen weiter und hielten den Satz bis zum 18:18 offen. Danach zogen die Roten Raben allerdings das Tempo an und schafften beim 24:20 den ersten Matchball, den Köln allerdings abwehren konnte. Bitter für die Gastgeberinnen: Zuspielerin Ida Merx bekam den anschließenden Ball nicht unter Kontrolle und so ging 585900der dritte Satz mit 25:21 an die Roten Raben.
Mit diesem Erfolg schieben sich die Roten Raben auf den zweiten Tabellenplatz nach vorne, während Köln auf Platz zehn rutscht. Für die Spielerinnen der Roten Raben ging es anschließend nicht nach Hause. Sie machten Station beim SV Schwaig, wo das Bayerische Pokalfinale am Sonntag ausgetragen wurde. Und das erste Spiel – das Halbfinale – hatte es gleich in sich. Die Raben-Spielerinnen mussten gleich gegen den TV Planegg-Krailling ran; die vermeintlich schwerste Aufgabe an diesem Tag, da Planegg-Krailling derzeit die Tabelle in der 2. Bundesliga-Süd anführt. Den Vilsbiburgerinnen merkte man zu Beginn des ersten Satzes an, dass ihnen Köln-Spiel noch in den Beinen steckte. Sie konnten nicht verhindern, dass Planegg-Krailling, trotz der lautstarken Unterstützung des Raben-Fanclubs, mit 3:0 in Führung gingen. Danach hatten sich Madleen Piest und Co. allerdings warmgespielt und übernahmen immer mehr das Kommando. Sie zogen auf 18:11 davon davon, mussten aber erst einmal wieder abreißen lassen und Planegg-Krailling kam noch einmal heran. Beim 23:20 nahm Raben-Trainer Alberto Chaparro eine Auszeit und Tina de Groot war es vorbehalten, mit einem Angriff aus dem Rückraum das 25:20 zu besorgen.
Im zweiten Satz schaffte es erst einmal keine Mannschaft, sich abzusetzen, doch am Ende setzte sich die spielerische Qualität der Roten Raben durch. Cayetana Lopez Rey setzte Planegg-Krailling mit ihren Aufschlägen so unter Druck, dass sie ziemlich in die Defensive gerieten und sich nicht mehr befreien konnten. Am Ende hieß es 25:19 im zweiten Satz und die Roten Raben zogen ins Finale ein. Dort wurden sie vom Drittligisten SG SGS/TV Erlangen erwartet. Nach kurzer Zeit hatten sich die Raben gefangen und machten im ersten Satz mit 25: 12 schnell alles klar. Auch der zweite Satz war am Ende eine klare Sache, auch wenn sich die Raben-Spielerinnen hier etwas schwerer taten. Mit dem 25:20 holten sie sich den ersten Titel dieser Saison; sie Bayerischer Pokalsieger.
Die Spielerinnen der Roten Raben haben jetzt erst einmal eine längere Pause. Sie müssen erst wieder am Samstag, 2. November, ran. Dann müssen sie zum ersten Niederbayern-Derby bei Nawaro Straubing antreten.