Gerlach will ARBEITSBEDINGUNGEN für PFLEGEKRÄFTE verbessern

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin setzt sich beim Bund für Springerkonzepte ein

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach will bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte erreichen und setzt sich deshalb beim Bund für sogenannte Springerkonzepte ein. Gerlach betonte am Freitag: „Wir brauchen innovative Personalkonzepte, die eine verlässlichere Dienstplanung ermöglichen. Auf diese Weise kann die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Deshalb habe ich Bundesgesundheitsministerin Nina Warken jetzt in einem Schreiben auf die Ergebnisse von Bayerns erfolgreichem Modellprojekt zu Springerkonzepten hingewiesen.“

Gerlach erläuterte: „In dem groß angelegten Modellprojekt haben wir mit insgesamt rund 5,7 Millionen Euro 32 Springerkonzepte in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen gefördert. Die Hochschule Kempten hat jetzt in einem Gutachten gezeigt, dass Springerkonzepte geeignet sind, die Belastung der Pflegekräfte zu verringern. Auch die Inanspruchnahme von Leiharbeit kann damit verringert werden. Das Gutachten zeigt auf, welche Mehrkosten und welcher Personalbedarf durch Springerkonzepte entstehen können und gibt Pflegeeinrichtungen praktikable Wege zur Organisation von Springerkonzepten an die Hand.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Pflegepersonal erwartet zu Recht verlässlichere Dienstpläne und ein Ausfallkonzept, dass nicht allein auf dem Einspringen von Pflegekräften beruht, die sich nicht im Dienst befinden. Springerkonzepte setzen hier an und sind ein wichtiger Baustein für mehr Gesundheit und Zufriedenheit des Pflegepersonals. Sie sehen ein geregeltes Einspringen bei Personalausfällen vor und stehen somit für verlässliche Ruhezeiten und Dienstpläne. Springerkonzepte sind damit geeignet, die vielfach kritisierten Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern.“

Gerlach betonte: „Entscheidend für eine flächendeckende Etablierung von Springerkonzepten ist die Finanzierung. Ich setze mich deshalb beim Bund dafür ein, dass die Zusage im Koalitionsvertrag eingehalten wird und die Mehrkosten zur Schaffung von Springerpools sowie entsprechende Vergütung für das Personal ausgeglichen werden. Die Refinanzierung von Springerkonzepten muss möglichst ohne finanzielle Mehrbelastung der Pflegebedürftigen sichergestellt werden.“

Die Ministerin erläuterte: „Nach der aktuellen Rechtslage sind etwaige Mehrkosten durch Springerkonzepte Betriebskosten. Aufgrund des Teilleistungsprinzips der Pflegeversicherung fallen Kostensteigerungen im Ergebnis den Pflegebedürftigen und den Bezirken als Träger der Hilfe zur Pflege zur Last. Angesichts stark gestiegener Eigenanteile müssen wir alles daransetzen, eine weitere finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen möglichst zu vermeiden.“

Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention

 

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