KINDER- und JUGENDPSYCHIATRIE wird umstrukturiert

Leitung der Außenstellen der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird einer neuen Chefarzt-Stelle am Bezirksklinikum Mainkofen zugeordnet

Landshut-Schönbrunn. Unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich stimmte der Bezirksausschuss in seiner Sitzung am 17. September dem Vorschlag zu, die organisatorische Umstrukturierung der Außenstellen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Eingliederung in die Strukturen des Bezirksklinikums Mainkofen auf den Weg zu bringen.

Derzeit unterstehen die kinder- und jugendpsychiatrischen Außenstellen in Deggendorf, Passau, Zwiesel und Waldkirchen der Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Landshut, Dr. Tanja Hochegger. Aufgrund der räumlichen Entfernung und dem damit verbundenen Zeitaufwand ist schon seit längerer Zeit geplant, die Außenstellen eigenverantwortlich auf einen Leitenden Oberarzt zu übertragen. Bisherige Bemühungen, die Stelle zu besetzen, blieben jedoch erfolglos. Um die Attraktivität der Stelle zu erhöhen, wird sie in eine Chefarzt-Stelle umgewandelt. Neben der Leitung der Außenstellen werden auch die Vorbereitungen zur Realisierung der künftigen Planbetten im BKH Passau zum Aufgabenbereich gehören.

Der künftige neue Chefarzt wird organisatorisch dem Bezirksklinikum Mainkofen zugeordnet. Durch die Mitwirkung am Medizincampus Niederbayern wird das Klinikum in Zukunft die Bezeichnung „Klinikum des universitären MedizinCampus Niederbayern“ führen – ein Umstand, der sich positiv auf die Gewinnung von Fachärzten und bei der Suche nach dem künftigen Chefarzt auswirken dürfte.

Derzeit wird außerdem geprüft, ob durch eine Verlagerung der Psychiatrischen Institutsambulanz der Erwachsenenpsychiatrie in Passau die Möglichkeit besteht, eine Station für Kinder- und Jugendpsychiatrie noch vor der geplanten Erweiterung des BKH Passau einzurichten. Dies würde dazu beitragen, die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in Niederbayern ähnlich wie die Erwachsenenpsychiatrie zu dezentralisieren.

„Der Versorgungsdruck im gesamten Bezirk mit der Notwendigkeit neben spezialisierten wohnortnahen Angeboten auch eine rasche Krisenversorgung im näheren Lebensumfeld der Patienten anzubieten, hat in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass wir auch in den Außenstellen größere Veränderungen einleiten müssen“, kommentierte Dr. Tanja Hochegger die Entscheidung des Bezirksausschusses. „Ich freue mich sehr, wenn die Teams jetzt eine Leitung bekommen, die sich intensiver um diese Aufgaben kümmern kann. Gerade mit Blick auf den Bettenaufbau am Standort Passau mit eigener 24/7-Versorgung ist das ein absolut wichtiger Schritt, um zeitnah die Mitarbeiter auf die neuen und zugleich spannenden Aufgaben vorzubereiten.“

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Eine wohnortnahe Versorgung nimmt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen besonders hohen Stellenwert ein. Mit der Umstrukturierung unternehmen wir einen wichtigen Schritt, um die psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu sichern und den Betrieb der Außenstellen zu stabilisieren. Dass wir die etablierte Psychiatrische Institutsambulanz in Waldkirchen aktuell aufgrund eines fehlenden Facharztes nicht betreiben können, ist ein sehr unbefriedigender Zustand. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den beschlossenen Maßnahmen und organisatorischen Verbesserungen die neue Chefarzt-Stelle adäquat besetzen können und sich eine gewisse Sogwirkung auf weiteres medizinisches Fachpersonal einstellt.“

– sb –

Foto: Bez. Niederbayern

 

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