Nach POKAL-TRIUMPH wieder Liga-ALLTAG

Hohe Hürde für die Raben in Potsdam

Eine denkwürdige Woche mündet für die Roten Raben in ein schweres Bundesliga- Auswärtsspiel. Vier Tage nach dem furiosen Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Schwerin geht es für das Team von Cheftrainer Juan Diego Garcia Diaz am Sonntag (16.30 Uhr, live auf www.sport1extra.de) beim SC Potsdam wieder um Liga-Punkte. Um in der MBS- Arena am Luftschiffhafen zu bestehen, braucht es für die Raben volle Konzentration und erneut eine Top-Leistung, denn die Gastgeberinnen füllen auch in dieser Saison als aktueller Tabellenzweiter ihre Rolle als Spitzenmannschaft überzeugend aus.

Zudem hat auch Potsdam unter der Woche sein Pokal-Viertelfinale gewonnen – und Losfee Lisa Schulz im Anschluss dafür gesorgt, dass es im Halbfinale am 14. Dezember zu einem weiteren Duell zwischen dem SCP und den Roten Raben kommt, dann allerdings in Vilsbiburg. Das Liga-Match am Sonntag wird also quasi von zwei Seiten von Pokal-Flair umweht. Einerseits werden beide Rivalen unweigerlich das Wiedersehen in der Ballsporthalle zweieinhalb Wochen später im Hinterkopf haben – und auf der anderen Seite den Rückenwind ihres jeweiligen Viertelfinal-Erfolgs spüren.

In Sachen Spektakel-Faktor hatten die Raben am Mittwoch die Nase vorn. Während das Potsdamer 3:1 gegen Wiesbaden eher in die Kategorie Favoritensieg fiel und nach dem engen 30:28 im dritten Satz im letzten Durchgang (25:14) eine klare Sache war, zündeten die Vilsbiburgerinnen gegen Schwerin ein wahres Volleyball-Feuerwerk und warfen den Titelverteidiger in drei faszinierenden Sätzen aus dem Wettbewerb. Im bis dato wichtigsten Spiel der Saison zeigte das Team um die wie entfesselt angreifende Pauline Martin (MVP mit 26 Punkten und 58 Prozent Effizienz) durchgängig ihre mit Abstand stärkste Saisonleistung und war danach selbst ein bisschen sprachlos über Leistung und Ergebnis.

„Das hätten wir nicht zu träumen gewagt“, sagte Pauline Martin nach dem Pokal-Coup. Und ergänzte: „Man hat gesehen, welches Potential wir haben.“ Die fabelhafte Libera Patricia Nestler konstatierte: „Wir haben die Annahme stabil gehalten und im Angriff richtig gute Lösungen gefunden. Ich bin so stolz auf das Team!“ Und Zuspielerin Kim Klein Lankhorst, die ebenfalls einen Sahnetag erwischte, fügte hinzu: „Wir waren mental sehr stark und haben nie nachgelassen, das war der Schlüssel!“

Ein ähnlicher Raben-Auftritt wird auch am Sonntag in Potsdam gefragt sein. Das Team des neuen Cheftrainers Riccardo Boieri hat in der Liga erst ein Spiel (0:3 in Schwerin) verloren und bei seinen fünf gewonnenen Partien (u.a. 3:0 in Dresden) nur einen einzigen Satz abgegeben. U.a. mit Libera Justine Wong-Orantes, 2021 mit den USA Olympiasiegerin in Tokio, Diagonalangreiferin Danielle Harbin, der letztjährigen Vilsbiburgerin Suvi Kokkonen im Außenangriff und Mittelblockerin Anastasia Cekulaev, heuer schon dreimal als MVP ausgezeichnet, hat der SCP auch in dieser Saison eine hochkarätige Truppe zusammengestellt.

Fraglos sind die Raben als Tabellensechster der Außenseiter, doch wie erstaunlich man diese Rolle mit Leben erfüllen kann, haben sie ja eben erst gegen Schwerin bewiesen…

 

Foto:
Andreas Geißer

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