Neuer Professor setzt künstlerische Medien als Instrument in der Sozialen Arbeit ein
Auch mit einem kreativen Werdegang schafft man es zum Professor – bestes Beispiel: Bruno Franceschini! Der leidenschaftliche Theatermacher, Autor und Komponist ist seit dem Wintersemester 2023/2024 an der Hochschule Landshut als Professor beschäftigt. Gemeinsam mit den Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit erforscht er Möglichkeiten und Potenziale der „ästhetischen Praxis“. Wesentliches Merkmal seiner künstlerischen Projekte ist der partizipative, vermittelnde Aspekt.
Franceschini vereint Kunst und Engagement
„Ich arbeite mit Schauspielern und Musikern, aber auch künstlerischen Laien zusammen, mit Kindern und Jugendlichen, mit Erwachsenen, Senior*innen oder mit altersgemischten Gruppen“, berichtet Franceschini. Bei seiner Tätigkeit als Theatermacher, Autor und Komponist hat er immer den kollektiven Prozess im Fokus. Es geht darum Freiräume zu schaffen, die Persönlichkeit zu entfalten, kulturelle Teilhabe zu erfahren und als Gruppe zusammenzuwachsen.
Die Ästhetische Praxis ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Methodenkoffer der Sozialen Arbeit. Denn der Umgang mit künstlerischen Medien fördert so einiges: motorische, kognitive und kommunikative Fertigkeiten auch kreatives, problemorientiertes und auch kritisches Denken. „Im besten Fall entwickeln sich diese Kompetenzen auf spielerische, leichte Art“, so Franceschini. Theater, Musik, Hörspiele, Performances im öffentlichen Raum, Audiowalks, aber auch Klanginstallationen, Kurzfilme oder Apps: Der verheiratete Familienvater hat einiges vor, dass er gerne gemeinsam mit den Studierenden erkunden möchte.
Vom Künstler zum Professor – ein Abriss
Als Franceschini letztes Jahr auf die Professorenstelle an der Hochschule Landshut aufmerksam wurde, hat er sich sofort beworben, angetrieben von seiner Vorliebe für partizipative Projekte. Schon als Kind war Franceschini unheimlich vielseitig interessiert: er spielte diverse Instrumente, unteranderem Klavier und Gitarre. In den 1990er Jahren zog er für sein Studium der Philosophie und Germanistik von Italien nach Deutschland. Dort nahm seine professionelle künstlerische Karriere seinen Lauf. Zuerst startete er als Musiker, Sänger und Songschreiber und setzte seine Laufbahn als Klangkünstler und Komponist für Theatermusik fort. Nach einigen Jahren Bühnenerfahrung begann er selbst zu inszenieren. Ab 2018 leitete er das Fachgebiet „szenisch-musikalische Projektarbeit“ als künstlerischer Mitarbeiter am Institut für Musik der Universität Kassel.
Hochschulpräsident Prof. Fritz Pörnbacher über die neue Unterstützung in der Fakultät für Soziale Arbeit: „Ich freue mich sehr, dass Prof. Franceschini unsere Studierenden mit seiner kreativen Ader bereichert, ihnen andere Wege aufzeigt mit Problemstellungen umzugehen. Zudem verkörpert er, dass ein Werdegang nicht linear sein muss, um bei uns an der Hochschule zum Professor berufen zu werden“.
Foto:
Hochschule Landshut
Bildunterschrift:
(von rechts) Prof. Bruno Franceschini, Hochschulpräsident Prof. Fritz Pörnbacher