Von den Erfahrungen der Anderen profitieren:
Dieses Motto stand im Mittelpunkt des letzten Erfahrungsaustausches der Vorsitzenden der Seniorenbeiräte und -beauftragten im Landkreis Landshut. Denn besonderes Augenmerk lag bei dieser Sitzung auf der kürzlich erfolgten Neugründung eines Seniorenbeirats in Rottenburg: Die neuen Beiräte wollten von den Erfahrungen ihrer Kolleginnen und Kollegen im Landkreis profitieren. Welche Themen und Projekte stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit? Wie gestalten Sie die Öffentlichkeitsarbeit? Wie sieht die Finanzierung aus und wie wird die Zusammenarbeit mit Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung organisiert?
Im Austausch wurde deutlich, wie viele verschiedene Aktivitäten und Möglichkeiten den Seniorinnen und Senioren bereits geboten werden. Neben den regelmäßigen Treffen zur Pflege sozialer Kontakte werden im Landkreis viele Aktivitäten und Exkursionen angeboten – seien es Tagesausflüge mit dem Bus, Spielenachmittage, Filmvorführungen, Spaziergänge, Faschings- und Weihnachtfeiern oder verschiedene Stammtische. Hinzu kommen verschiedene Schulungsangebote, um die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger im Bereich Computer und Digitalisierung mitzunehmen (seien es Unterstützung bei konkreten PC-Problemen, die Einrichtung eines Smartphones etc.) oder gesundheitsfördernde Maßnahmen wie ein Fahrsicherheitstraining, Erste Hilfe und ein Trittsicher-Kurs. Hinzu kommen verschiedene Vorträge wie beispielsweise durch die Wohnraumberatung des Landkreises oder zu den Leistungen des Pflegestützpunktes.
Einen wichtigen Tipp hatten die erfahreneren Beiräte für ihre neuen Kolleginnen und Kollegen aus Rottenburg: Die Angebote müssen unbedingt niederschwellig erreichbar sein – sei es, Veranstaltungen in allen Ortsteilen anzubieten und wo auch nur geringe Kosten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entstehen. Ein Fahrservice und ein breites Bewerben der Veranstaltungen hilft ebenfalls dabei, den Zuspruch zu steigern. Die Zusammenarbeit mit bestehenden Initiativen, beispielsweise über Nachbarschaftshilfen oder kirchliche Träger ist ebenfalls von Vorteil, genauso wie die Einbindung professioneller Fach- und Beratungsstellen, wie beispielsweise die Landkreis-Seniorenbeauftragte in Person von Elisabeth Strasser.
Dabei berichteten die Seniorenbeiräte von einem langen Prozess, bis sich ihre Arbeit etabliert hat und Früchte trägt: Vielmehr heißt es, einen Schritt nach dem anderen zu setzen: Zunächst, um gemeinschaftsfördernde Angebote erst einmal bekannt zu machen, Vertrauen aufzubauen und sich zu vernetzen. Erst dann ist die Basis für ein seniorenpolitisches Gesamt- bzw. Quartierskonzept für die Gemeinde geschaffen.
Diesen regelmäßigen Austausch und die Vernetzung weiter fortzuführen war ganz im Sinne der Seniorenbeauftragten – deshalb ist im Frühjahr 2024 ein weiteres Treffen angedacht.