Regionaler Steuerungsverbund lud zur Jahreshauptversammlung
Rund 40 Teilnehmer aus dem Bereich der psychosozialen Versorgung in der Region Landshut konnte Dr. Kathrin Dornes in ihrer ersten Jahreshauptversammlung als erste Vorsitzende des Regionalen Steuerungsverbundes im Landratsamt Landshut begrüßen.
In seinem Grußwort führte der stellvertretende Landrat Fritz Wittmann aus, dass psychische Gesundheit ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft sein muss: „In den letzten Jahren haben wir einen Wandel in der Wahrnehmung psychischer Erkrankungen erlebt. Das Stigma, das lange Zeit mit psychischen Erkrankungen verbunden war, wird zunehmend abgebaut. Dennoch stehen wir vor großen Herausforderungen. Die Zahl der Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, nimmt zu, und die Anforderungen an die Versorgung und Unterstützung wachsen stetig.“
Der RSV (in früheren Jahren psychosoziale Arbeitsgemeinschaft, PSAG, genannt) ist vor genau 50 Jahren ins Leben gerufen worden, als die Versorgung psychisch kranker Menschen durch eine „Psychiatrie-Enquête“ einschneidend reformiert worden ist. Dieses Jubiläumsjahr steht aktuell im Mittelpunkt des RSV und seinen Arbeitskreisen, wie Geschäftsführerin Doris Donderer in ihrem Tätigkeitsbericht ausführte – eine Auftaktveranstaltung und drei Aktionstage sollen im Oktober die bisherige Arbeit der Psychiatrie-Enquête würdigen.
Für die Arbeitskreise „Suchthilfe“, „Kinder und Jugendliche“, „Kinder psychisch kranker Eltern“ und „Gemeindepsychiatrischer Verbund“ gaben die jeweiligen Sprecher einen kurzen Tätigkeitsbericht. Auch die Arbeitskreise beteiligen sich an den Planungen der Aktionstage, die im Kinopolis Landshut und im Salzstadel stattfinden werden. Im Kinopolis werden Spielfilme gezeigt, deren Protagonisten sich mit psychischen Problemen auseinandersetzen müssen. Im Salzstadel wird das Theaterstück „All das Schöne“ präsentiert.
Die Aufgabe des RSV war und ist es seither, Vorschläge zur Verbesserung und Erweiterung der regionalen Versorgungsstruktur zu erarbeiten und sie an die politischen Entscheidungsgremien weiterzuleiten. Durch den Ausbau ambulanter Behandlungs- und Beratungsangebote konnte in der Folge die stationäre Behandlungsdauer verkürzt oder sogar vermieden werden.
Im Vorstand und Arbeitskreisen des RSV Landshut sind Fachleute und Vertreter der hiesigen Anbieter der ambulanten und stationären Hilfen aus der Stadt und dem Landkreis Landshut vertreten und vernetzt. Es besteht dazu ein regelmäßiger Austausch mit den zuständigen Kostenträgern, um den weiteren Ausbau von Hilfsangeboten voranzutreiben.
Genau in diese Kerbe schlug der Gastvortrag von Tobias Zitzelsberger, dem Geschäftsführer der PSAG Deggendorf und wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Deggendorf. Er referierte zum Thema: „Soziale Arbeit im Wandel der Zeit – Sozialpsychiatrie und Berufsstand“.