ZEITZEUGEN der „LANDSHUT“-ENTFÜHRUNG zu GAST im RATHAUS

Im Oktober 1977 geriet Landshut aus tragischem Anlass weltweit in die Schlagzeilen

Eine nach der Stadt benannte Lufthansa-Maschine war auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt am Main von palästinensischen Terroristen gekidnappt worden. Erst nach fünf Tagen wurden die als Geiseln genommenen Passagiere und Besatzungsmitglieder durch ein Einsatzkommando der GSG-9 in Mogadischu befreit. Zuvor, am 16. Oktober 1977, war Pilot Jürgen Schumann allerdings vom Anführer der Terroristen ermordet worden.

Auf den Tag genau 47 Jahre später besuchten drei Zeitzeugen dieser dramatischen Ereignisse auf Einladung von Oberbürgermeister Alexander Putz die Stadt Landshut: die ehemalige Stewardess Gabriele von Lutzau, Diana Müll, die als 19-jährige Passagierin an Bord der „Landshut“ war, und Aribert Martin, 1977 Mitglied der eingesetzten GSG-9-Einheit. Der ebenfalls eingeladene damalige Co-Pilot der „Landshut“, Jürgen Vietor, hatte seine Teilnahme krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen. Nach einem gut zweistündigen Vortrag vor Schülern des Hans-Leinberger-Gymnasiums, das an der nach Jürgen Schumann benannten Straße liegt, wurden die Zeitzeugen von OB Putz im Rathausprunksaal empfangen. Dort trugen sie sich ins Goldene Buch ein. Putz zeigte sich dabei tief beeindruckt von den Erfahrungsberichten der Zeitzeugen, die trotz ihrer traumatischen Erlebnisse und ihres persönlichen Schicksals stets den hohen Wert einer wehrhaften Demokratie betont hätten.

                                                    Diana Müll, die als 19-jährige Passagierin an Bord der „Landshut“ war

 

                                                     Aribert Martin, 1977 Mitglied der eingesetzten GSG-9-Einheit

„Die Lehren, die wir als Gesellschaft aus den Vorkommnissen des Jahres 1977 und der „Landshut“-Entführung ziehen können, sind unverändert aktuell: Ein demokratischer Rechtsstaat darf sich niemals erpressbar machen!“, so der Rathauschef, der in diesem Zusammenhang insbesondere seine Hochachtung vor der Führungsstärke des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt ausdrückte: „Er hat damals unter immensem Druck auf Basis der Verantwortungsethik gehandelt und nach meiner Überzeugung die in dieser denkbar schwierigen Situation bestmöglichen Entscheidungen getroffen. Gerade deshalb war und ist Helmut Schmidt eines meiner politischen Vorbilder.“

 

Bildtext:
Fotos zeigen Oberbürgermeister Alexander Putz mit den Zeitzeugen Gabriele von Lutzau, Diana Müll und Aribert Martin beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Landshut.
Fotos:
Stadt Landshut

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