Ich hab´ ja fast gedacht, ich fall aus allen Wolken, als ich die Pressemeldung gesehen hab vom Eintritt des Oberbürgermeisters in die CSU. Nicht die Meldung an sich, diesen Schritt hab´ ich schon lange vermutet.
Nein, mehr das Foto. Man könnte meinen ein wichtiger Vertrag wird unterzeichnet oder Markus Söder bringt die frohe Botschaft aus der Staatskanzlei, dass der Freistaat die Sanierung des Stadttheaters komplett übernimmt. Der Oberbürgermeister neben dem Ministerpräsidenten, wobei ich sagen muss, dass schon einige Gemeinsamkeiten vorhanden sind. Beiden mangelt es nicht an Selbstbewusstsein und beide sind an Selbstverliebtheit nicht zu überbieten. Selbst ein Minister fand Platz am Herrentisch, die neue Fraktionsspitze und natürlich der Kronprinz mit einem Grinsen bis zu den „Ohrspitzerl“.
Nur der arme Helmut Radlmeier, für den war kein richtiger Platz mehr am Tisch der Eitelkeiten, der musste am Eckerl sitzen.
Endlich eine große Familie. Endlich hat die CSU wieder einen Oberbürgermeister. Endlich wieder alles so, wie es sein muss. Nix steht dem Vater-(Zieh-)Sohn Duo mehr im Wege. Nun können Sie Hand in Hand auf zu neuen Taten oder doch nur den Stillstand verwalten.
Das Glück trübt nur, dass man den Oberbürgermeisterposten nicht einfach an seinen Lieblingssohn weitergegeben kann, sondern tatsächlich die Wählerinnen und Wähler noch ein Wörtchen mitzureden haben. Das nennt man Demokratie.
Hasi schwebt im siebten Himmel, sieht sich schon zu seiner Krönung schreiten, halt, zur Amtseinführung natürlich. Nur noch drei Jahre, die ihn von seinem großen Traum trennen. Aber die Weichen sind gestellt. Kaum eine Veranstaltung ohne den Kronprinzen. Egal, wo man hingeht und ob man will oder nicht, er ist fast immer da.
Ob der Hasi schon ein Maßband von der Bundeswehr hat, bei dem er jeden Tag ein Stückerl abschneidet, bis sein erträumter Tag kommt.
Noch ist nicht aller Tage Abend, warten wir ab, wer sich traut, sich ihm in den Weg zu stellen und auch kandidieren will.
Amüsant finde ich auch die Kommentare in den sozialen Medien. Die neuen Parteifreunde, die zuvor hinter vorgehaltener Hand, keine Möglichkeit ausgelassen haben über den amtierenden parteilosen Oberbürgermeister zu meckern, feiern ihn nun. Verkehrte Welt oder man muss nicht alles verstehen.
Nix für ungut! – Euer Fräulein Toni
Karikatur: Hans Trepesch