Southwales – Cardiff
Nach einer sehr schönen Fahrt über Landtrassen durch die malerischen Landschaften der Midlands und Südwales erreichten wir gegen Abend unser Hotel in Cardiff, der Hauptstadt von Wales. Dieses New House Country Hotel, welches wir erst noch in der Cafeteria bei Morgan Motors gebucht hatten, war ein absolutes Highlight: Die Lage, etwas außerhalb von Cardiff auf einem Hügel mit einem zauberhaften Panorama über die Skyline von Cardiff, das ganze Ambiente wie ein herrschaftliches Schloss mit feudalem Park – Volltreffer!
Als wir uns abends, nach einem sehr leckeren Menü im Hotelrestaurant, ermattet auf unser Zimmer zur Ruhe begeben wollten, haben wir dann noch ungläubig staunend in den BBC Abendnachrichten gesehen, dass es in der Nacht vorher in Cardiff zu schwersten Ausschreitungen und Straßenschlachten gekommen war – Welcome at Wales!
Am nächsten Morgen sind wir dann zum Sight Seeing nach Cardiff reingefahren und zum Teil auch durch Stadtviertel gekommen, wo man sich als Touri in einem schicken, offenen Morgan nicht mehr ganz so wohl und sicher gefühlt hat. Die touristischen Highlights, wie das Castle, der Stadt Park, das Principality Stadium mitten in der City, das Hafenviertel mit dem Rathaus und dem Parliament waren wiederum sehr beeindruckend.
Auf dem Heimweg durch den abendlichen Berufsverkehr mit langen Staus und Stop and Go Verkehr ereilte uns dann leider das grausame Schicksal eines Pannen Klassikers: die Temperatur ging immer weiter hoch, wir steckten auf einer einspurigen Ausfallstraße ohne Seitenstreifen fest und unser Kühler ging hoch …… mit viel Dampf und auslaufendem Kühlwasser. Das war richtig schlecht und hätte durchaus das abrupte Ende unserer Moggy Tour bedeuten können! Gott sei Dank hatten wir Glück und der Motor hatte keinen Schaden genommen, es fanden sich auch zwei unfassbar nette und hilfsbereite Passanten, welche uns sehr tatkräftig unterstützten. Kurzum, ca. zwei Stunden später, brachten wir unseren weidwunden Moggy mit wieder aufgefüllten Kühlmitteln etc. zurück zum Hotel. Dann begann eine Odyssee mit dem Auslandspannendienst des ADAC. Um es kurz zu machen, wir brauchten eigentlich nur einen Mechaniker, welcher uns mit einem Bypass den Lüfter direkt an die Zündung koppelt, Aufwand maximal 30 Minuten. Um 24 Uhr kam dann ein völlig uninspirierter Monteur von einem 24×7 Truck Services, der uns nur die Ursache bestätigte, was wir eh schon wussten, Reparatur Fehlanzeige. Den ganzen nächsten Tag verbrachten wir dann wartend im Hotel mit Telefonaten im 2 Stunden Rhythmus mit dem ADAC, leider ohne Erfolg! Durch Zufall haben wir dann noch sehr sympathische Rotarier vom RC Cardiff East kennen gelernt, welche uns Tipps für Werkstätten in der Nähe geben konnten. Um 8 Uhr abends, wir waren gerade beim Abendessen, traf dann ein Abschleppdienst ein, welcher not amused war als wir Ihm mitteilten, dass wir nur einen Mechaniker bräuchten, was aber dem ADAC und seinem Partnerclub AA in UK so anscheinend nicht vermittelbar war.
Um 22.45 Uhr(!) wieder ein Anruf, jetzt war es ein Mechaniker direkt vom AA. Als ich zum Hotelparkplatz kam, war der schon mit aufgebautem Flutlicht fleißig am Moggy zugange. Da leider auch ein Relais den Geist aufgegeben hatte, hatten wir ab sofort auch kein Abblendlicht und keine Hupe mehr, aber man wird ja so bescheiden! Der Moggy war nun repariert und wir hatten auch nur einen Tag verloren, welcher eigentlich für eine Tour nach Swansea und Tenby geplant war. Unser großes Glück war, dass wenn man schon zwangsweise einen ganzen Tag im Hotel verbringen muss, dann genau dort in diesem tollen Ambiente bei herrlichem Sonnenschein. Am nächsten Morgen konnten wir dann unsere Reise fortsetzen, wieder durch sehr beeindruckende Landschaften bei unverändert gutem Wetter nach Torquay, in der Grafschaft Devon.
Text- und Bildautor:
Wilfried Gschaidinger
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