Vereinbarung zur Einrichtung einer Maßnahmengruppe Wolf unterzeichnet
Datum: 21.06.2024
Verfahren zu erforderlichen Maßnahmen im Hinblick auf Wölfe können in Bayern künftig schneller und zielgerichteter umgesetzt werden. Dazu wurde im Bayerischen Umweltministerium von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und dem Bayerischen Jagdverband, dem Bayerischen Bauernverband, dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern und dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu gemeinsam eine Vereinbarung zur Einrichtung eines Expertenteams, der „Maßnahmengruppe Wolf“ unterzeichnet.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung: „Weidetierhalter leisten einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz und zum Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist, die Weidetierhalter zu unterstützen. Dafür schöpfen wir alle rechtlichen Möglichkeiten aus. Die ‚Maßnahmengruppe Wolf‘ ist ein weiterer wichtiger Schritt im Wolfsmanagement. Mit der ‚Maßnahmengruppe Wolf‘ steht insbesondere für Entnahmen zukünftig bayernweit ein Team von Experten bereit. Das wird die Verfahren weiter beschleunigen. Das Wolfsmanagement im Freistaat wird dadurch noch effizienter. Ich bedanke mich bei den beteiligten Akteuren für ihre Bereitschaft und ihr Engagement.“ Ziel des Umweltministeriums und der Verbände ist dabei unter anderem, im Bedarfsfall auf die Umsetzung einer Wolfsentnahme gut vorbereitet zu sein.
Ernst Weidenbusch, Präsident des Bayerischen Jagdverbands, ergänzte: „Wir als Bayerischer Jagdverband stehen an der Seite unserer Landwirte, der Alm- und Alpwirtschaft und sind bereit dafür zu sorgen, dass die Weidewirtschaft nicht vom Wolf verdrängt wird. Mit dieser Taskforce ist sichergestellt, dass nur bestens ausgebildete und qualifizierte Personen zum Einsatz kommen. Entscheidend dabei ist auch, dass es hier nicht zu Angriffen und Anfeindungen kommen kann, weil die Anonymität bei Einsätzen vollständig gewahrt bleibt. Für den BJV ist klar: Wolfsmanagement ist Expertensache – damit gehört der Wolf ins Jagdrecht.“
„Wir als Bayerischer Bauernverband begrüßen die Unterzeichnung, nun haben wir die Möglichkeit die Koordinierung und Ausführung der Entnahmebescheide aktiv mit zu gestalten“, so Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands.
Der Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, Hans Stöckl, sagte: „Der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern hofft, dass durch die Einrichtung der Maßnahmengruppe Wolf die Entnahme von Wölfen beschleunigt wird. Der Schutz der Weidetiere in unseren Berggebieten ist nur durch eine konsequente Entnahme von Wölfen möglich.“
Dr. Michael Honisch, Geschäftsführer Alpwirtschaftlicher Verein im Allgäu, unterstrich: „Wir ziehen hier alle an einem Strang und danken für die intensive Unterstützung seitens des Umweltministeriums. Zur Vermeidung von Problemen mit Wölfen, besonders in nicht schützbaren Gebieten, muss schnell gehandelt werden können. Hierfür ist die Gründung der Maßnahmengruppe ein wichtiger Schritt.“
Sobald die Maßnahmengruppe Wolf einsatzbereit ist, kann diese im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung von den zuständigen Behörden als ausführende Einheit benannt werden und damit die Entnahme vor Ort übernehmen und koordinieren.
Der Freistaat setzt sich bereits seit Langem für erweiterte rechtliche Möglichkeiten beim Umgang mit dem Wolf sowie für eine Absenkung des Schutzstatus ein. So fordert Bayern eine vollständige Umsetzung der FFH-Richtlinie im Bundesnaturschutzgesetz, um damit eine wesentliche Voraussetzung für ein regional differenziertes Bestandsmanagement in Deutschland zu schaffen. Außerdem soll der Bund alle Möglichkeiten ausschöpfen, um einen günstigen Erhaltungszustand der Art Wolf in den biogeographischen Regionen Deutschlands möglichst rasch festzustellen.