Rote RABEN setzen klares STATEMENT

Vilsbiburg. In gerade mal 55 Minuten besiegten die Roten Raben Vilsbiburg in der 2. Bundesliga Pro die Allbau Volleys aus Essen mit 3:0 (25:10/25:11/25:15).

Vor allem im Block und in der Abwehrarbeit boten die Raben-Spielerinnen dieses Mal eine bärenstarke Vorstellung und legten damit vor rund 470 Zuschauern den Grundstock für den klaren Erfolg. „Es tut gut, endlich einmal ein Spiel in drei Sätzen durchzuziehen“, meinte nach dem Spiel eine sichtlich gelöste Raben-Spielführerin Madleen Piest. Sie kennt die Mannschaft aus Essen noch aus ihrer Zeit bei den Stralsund Wildcats und war vor der Begegnung ein bisschen skeptisch: „Ich habe mehrere Jahre gegen Essen gespielt und die waren immer für eine Überraschung gut“.

Doch in der Vilsbiburger Ballsporthalle präsentierte sich eine ganz andere Mannschaft. Essen steht auf dem 13. und damit vorletzten Platz und hat erst zwei Spiele gewinnen können. Doch die Mannschaft hatte sich schon einiges vorgenommen, verriet Essens Trainer Marcel Werzinger. Das konnten sie allerdings auf dem Spielfeld nicht umsetzen. Sie schafften gerade mal im zweiten Satz eine 3:1-Führung. Ansonsten hatten sie der konzentrierten Leistung der Roten Raben nur wenig entgegenzusetzen.

„Chancenlos“, „Nicht unsere Kragenweite“, das waren Werzingers erste Einschätzungen nach dem Spiel. Er meinte, in der Annahme sei seine Mannschaft noch ganz ordentlich gewesen. Gerade im Angriff sei dagegen relativ wenig zusammengegangen. Entweder pflückte bereits der Rabenblock die Angriffsbälle herunter oder der Ball wurde, wenn er doch einmal durchkam, eine Beute der Vilsbiburger Abwehrreihe.

Die Roten Raben hingegen hatten wenig Mühe, zu Punkten zu kommen. Sowohl Irene Ramos als auch Jenni Liu verteilten geschickt die Bälle und im Angriff wurde aus allen Positionen gepunktet. Entweder durch die unwiderstehlichen Schmetterschläge von Cayetana Lopez Rey, die zum dritten Mal in Folge zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde, oder durch die zweite Außenangreiferin Crystal Burk. Aber auch die beiden Mittelblockerinnen Laura Bergmann und Julia Brandhuber sorgten immer wieder für wichtige Punkte.

So ist die Geschichte der einzelnen Sätze auch schnell erzählt: Die Roten Raben starteten konzentriert in den ersten Satz und schnell mit 8:5 und 16:9 in Führung. Essen wehrte sich nach Kräften und wenn es eine Chance witterte, war das Ruhrpott-Team sofort zur Stelle. Das war es auch, was Raben-Trainer Alberto Chaparro immer wieder verärgerte; dass seine Spielerinnen nicht in jeder Phase des Spiels konzentriert waren und so die Essener Spielerinnen immer wieder zu Punkten einluden. Nichtsdestotrotz war nach 17 Minuten Schluss und der erste Satz mit 25:11 unter Dach und Fach.

Nur eine Minute länger dauerte der zweite Satz. Hier lagen die Roten Raben zum einzigen Mal n dieser Begegnung mit 1:3 hinten. Danach besannen sie sich auf ihre Stärken und hatten beim 20:10 zum ersten Mal zehn Punkte Vorsprung. Mehr Punkte gönnten sie den Gästen aus Essen in diesem Satz aber auch nicht und am Ende hieß es 25:10. Hier hatte Trainer Chaparro aber bereits Angreiferin Cayetana Lopez Rey eine Pause gegönnt und Jeanette Huskic vertrat sie ebenbürtig.

Im dritten Satz vertraute Raben-Trainer Chaparro seiner vermeintlich „zweiten Garnitur“. Aber Tina de Groot, Jana Gärtner, Jenni Liu und die Libera der zweiten Mannschaft, Clara Jansen, ließen sich von Essen ebenfalls nicht die Butter vom Brot nehmen. Zusammen mit Laura Bergamm, Cayetana Lopez Rey und Jeanette Huskic fertigten sie Essen relativ humorlos in 20 Minuten mit 25:15 ab. Und Essens Trainer Marcel Werzinger meinte nach dem Spiel: „Von den 15 Punkten waren sicherlich neun Punkte Eigenfehler der Roten Raben“.

Mit diesem Erfolg bleiben die Roten Raben weiter auf Platz drei in der 2. Bundesliga Pro. Die Skurios Volley Borken haben sich mit ihrem 3:0-Sieg in Köln auf Platz eins vorgeschoben und Straubing auf Platz zwei verdrängt, das bereits in der Weihnachtspause ist.

Die Roten Raben haben am kommenden Wochenende noch zwei Spiele vor der Brust: gegen VCO Dresden und DSHS Köln. Wenn sie beide Spiele gewinnen, können sie zumindest Straubing vor der kurzen Weihnachtspause noch vom zweiten Platz verdrängen. Das wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk für die Roten Raben und ihre Fans.

 

Foto:
Andreas Geißer

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