EDM-Trägervereinsvorsitzender Dr. Olaf Heinrich zieht bei der Mitgliederversammlung eine positive Bilanz
Die Zusammenarbeit zwischen Niederbayern, Südböhmen und Oberösterreich hat neue Fahrt aufgenommen. Dieses positive Fazit konnte der Vorsitzende des Trägervereins der Europaregion Donau-Moldau (EDM), Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, bei der EDM-Mitgliederversammlung in Straubing ziehen. Die Verantwortlichen aus dem Europahaus in Freyung blickten zudem auf eine Fülle von Projekten und Initiativen, um die Regionen weiter zu vernetzen.
Vor allem ein Gespräch mit dem Außenbeauftragten der Region Südböhmen, Dr. Jan Zahradník, habe wieder Schwung in die Beziehungen mit der Nachbarregion in Tschechien gebracht, bilanzierte Heinrich. Nach wie vor sei es ein Ziel, einen europäischen Rechtsverbund (EVTZ) mit den Partnern in den Nachbarländern zu gründen, um auch in der nächsten Förderperiode der EU von 2028 bis 2034 noch mehr Fördermittel einwerben zu können. Der Bezirkstagspräsident geht daher mit großen Erwartungen in ein Gespräch mit Südböhmens Kreishauptmann Martin Kuba und dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer, das Ende November im südböhmischen Budweis stattfinden wird.
Bei der Mitgliederversammlung stellte sich auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr hinter den europäischen Gedanken, der in unserer Zeit wichtiger denn je sei. Mit herzlichen Worten wurde Straubing-Bogens Landrat Josef Laumer verabschiedet, der bei der Kommunalwahl im kommenden März nicht mehr antritt. Er unterstrich die stets hervorragende Zusammenarbeit mit der EDM, die ihm immer sehr am Herzen gelegen habe.
Ausführlich stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Europahauses Freyung die Aktivitäten und Projekte im kommenden Jahr vor. So werden insgesamt 60 Hochschulstandorte und mehr als 600 Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit miteinander vernetzt. Hochschulen werden bei der grenzüberschreitenden Kooperation und der Einwerbung von Fördermitteln unterstützt. Themenschwerpunkte sind KI-Forschung und nachhaltige Gesundheitsversorgung.
Vorgestellt wurde auch das Projekt TRIBEST – die Abkürzung für „Trinationale Beratungsstelle“. Ziel ist es, interessierten, aber auch bereits in Niederbayern tätigen Arbeitnehmern aus Tschechien für deren Fragen und Anliegen zur Verfügung zu stehen. Dabei soll vor allem interkulturelle, sprachliche und administrativ-rechtliche Unterstützung angeboten werden. Erste Gespräche mit der EURES-Beratung haben hierzu bereits stattgefunden. Eine möglichst intensive Zusammenarbeit mit den Regionalmanagements in Niederbayern ist ab 2026 geplant. Auf bereits seit mehreren Jahren bestehendes Know-how der „Grenz-Info-Einrichtungen“ in den deutsch-niederländischen und deutsch-polnischen Grenzräumen soll zurückgegriffen werden.
Im Rahmen des Projekts „Perspektiven GrenzenLos“ entsteht eine Website mit Karte von geschliffenen und verschwundenen Dörfern im Grenzgebiet mit Erklärungen, Fotos früher und jetzt und Befragung von Zeitzeugen – im zweiten Schritt dann mit grenzüberschreitenden Wanderungen und Radtouren in Tschechien und Bayern. Dabei soll mit Wander- und Kulturvereinen zusammengearbeitet werden. Ein Baustein ist auch, gemeinsames Kocherbe in den Mittelpunkt zu stellen: Die Themen Kochen, Kulinarik und regionale Produkte sollen als verbindendes Element dargestellt werden. Die trilaterale Kochkooperation mit Hotelfachschulen wird gekoppelt mit dem Besuch von Ökofarmen, kleinen ausgesuchten Manufakturen und Bauernhöfen. Im Nachgang soll es eine lose Rezeptsammlung geben.
Beim Projekt „Regionale Mobilität und Tourismus im Grenzraum Niederbayern-Südböhmen-Pilsen“ sind bereits mehr als 400 Akteure vernetzt worden. Auch im Rahmen des Netzwerkmanagements Bayern-Böhmen gab es zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten, um die Wirtschaft zu fördern und die Betriebe diesseits und jenseits der Grenze zu vernetzen. So gab es unter anderem eine Online-Veranstaltung zum Thema KI, ein bayerisch-tschechisches Netzwerktreffen, ein Wirtschaftsfrühstück und die Cross Border Company Trips. Ferner wird den Unternehmen umfassende Beratung angeboten. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die EU-Förderberatung sowie das Kulturmanagement Bayern-Böhmen – unter anderem mit dem Festival FILM.Kultur Passau und Budweis.
Bildunterschrift:
Bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins der Europaregion Donau-Moldau zogen die Verantwortlichen Bilanz.
Foto:
Bezirk Niederbayern