Vilsbiburg
Die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer (FDP) und Simon Neubauer (FDP Landshut-Land), besuchten kürzlich das Traditionsunternehmen Zollner in Vilsbiburg.
Im Gespräch mit zwei der drei Geschäftsführer, Karl Zollner und Lilo Zollner-Eller, wurden zentrale Themen wie die internationale Wettbewerbsfähigkeit, Bürokratiebelastung und Cybersicherheit besprochen.
Zollner mit Standorten in Vilsbiburg und Velden befindet sich im 141. Jahr seiner Unternehmensgeschichte. Im früheren für den Flachsanbau prädestinierten Gebiet im südlichen Landkreis Landshut entwickelte sich aus dem damaligen Flachsanbau-Betrieb ein modernes Unternehmen, das heute 40.000 Kunden betreut. Mit einem Exportanteil von 38 Prozent ist Zollner ein wichtiger Akteur aus der Region.
Besonders deshalb betont Karl Zollner die Bedeutung Europas für ihr Geschäftsmodell, wies jedoch auf die Herausforderungen hin: „Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit ist unser Standort zu teuer. Steuern, Abgaben, Energie- und Lohnkosten stellen eine erhebliche Belastung dar.“ Nicole Bauer ergänzte: „Jedes Unternehmen, das Deutschland verlässt, ist eines zu viel. Standortpolitik wurde sehr vernachlässigt und muss nun dringend wieder mit höherem Stellenwert behandelt werden.“ Die Bundestagsabgeordnete stellt deutlich heraus, dass es eine Wirtschaftswende brauche. Die Senkung der Unternehmenssteuer und der Stromsteuer sowie der Abgabenlast können zu mehr Dynamik in der Wirtschaft beitragen.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die zunehmende Bürokratie. „Die in den letzten Jahren aufgebaute Bürokratie überzieht unseren Betrieb wie eine zähe Masse,“ kritisierte Karl Zollner. Simon Neubauer fügte hinzu: „57 Prozent der Bürokratie stammen aus der EU. Diese Vorschriften erdrücken besonders die kleinen und mittleren Unternehmen.“ Beispiele für diese Belastungen sind unter anderem das Verpackungsgesetz, Datenschutz-Grundverordnung und das Lieferketten-Gesetz. Hinzu kommen einige vorgeschriebene Dokumentationspflichten.
„Europa ist im internationalen Wettbewerb zu teuer und zu bürokratisch und muss wieder wettbewerbsfähig werden,“ betonte die Bundestagsabgeordnete. Zollner, Bauer und Neubauer waren sich einig: Standortpolitik und Bürokratieabbau sind entscheidend für die Zukunft mittelständischer Unternehmen in Deutschland.
Ein weiteres Hindernis für grenzüberschreitend tätige Unternehmen wie Zollner sind nationale Alleingänge wie beispielsweise bei Produktauszeichnungen. „Der von Frankreich zwingend geforderte Recycling-Hinweis ‚Triman‘ auf jedem Produkt stellt eine hohe Belastung dar,“ erläuterte Lilo Zollner-Eller. Auch andere Länder planen bereits eigene Label-Vorgaben. Für Unternehmen bedeutet das einen umso höheren Aufwand in der Produktion, wenn jedes Land bald andere Labels benötigt.
Zollner ist ein hoch digitalisiertes Unternehmen, dem die Cybersicherheit besonders am Herzen liegt. „Neben internen Anstrengungen müssen der Aufbau und die Stärkung der Cybersicherheit sowie die internationale Strafverfolgung von Hackern weiterentwickelt werden,“ so der Geschäftsführer.
Abschließend brachten die Geschäftsführer noch ein weiteres Anliegen an: Den Weiterbau der B 15 Neu für eine schnelle und wirtschaftliche Anbindung an das überregionale Straßennetz. „Wir bitten Sie, sich mit aller Kraft für den Weiterbau der B 15 Neu einzusetzen,“ appellierte Karl Zollner. Bei der Bundestagsabgeordneten rennt der Unternehmer damit offene Türen ein. Vom Kreistag bis in den Bundestag macht sich Bauer für den Weiterbau stark.