Landshuter FAMILIENERBSTÜCKE

Rudolf Schnur übergibt Sachspenden an den Freundeskreis Stadtmuseum

Im künftigen Zentrum für Regionalkultur, der wissenschaftlichen Studierstube des Museums, übergab der Landshuter Stadtrat Rudolf Schnur eine Reihe von Familienerbstücken an die Vertreter von Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V. und Museen der Stadt.

Der größte und schwerste Gegenstand war ein Tonkrug aus dem 19. Jahrhundert. Schnurs Eltern haben ihn in der Nachkriegszeit aus dem Schwaigerhof Müller am Rennweg eingetauscht. Der Keramikexperte der Museen, Thomas Stangier, erklärte, dass es sich um einen Doppelhenkeltopf, einen sogenannten „Essigkrug“ handelt, wie er zum Aufbewahren selbst erzeugter Obstessige genutzt wurde. Innen wurden diese Töpfe „ausgepicht“, also mit geschmolzenem Pech imprägniert, um die niedrig gebrannte, poröse Irdenware vor der ätzenden Essigsäure zu schützen. Auf diesen Gefäßtyp hatten sich die Töpfer etwas südöstlich des Kröning an der Bina spezialisiert.

Zum übergebenen Konvolut aus seiner Landshuter Familiengeschichte gehört neben dem Tonkrug auch ein Aquarell der Landshuter Altstadt und ein vom Vater entworfener und von der Mutter geknüpfter Wandteppich mit dem Stadtwappen.

Der Historiker Max Tewes hatte die Artefakte im Vorfeld begutachtet und wird dafür Sorge tragen, dass die vom Freundeskreis als Leihgaben an die Museen zur Verfügung gestellten Gegenstände museumsgerecht inventarisiert und der weiteren Forschung zugeführt werden.

Anke Humpeneder-Graf nahm alles entgegen und bedankte sich im Namen des Freundeskreises herzlich für die erinnerungsträchtige Spende: „Es sind unsere Mitglieder und unsere Spender, die uns mit ihrer großzügigen Unterstützung in unserem Ziel bestärken. Es geht bei dem, was wir tun, in erster Linie um diese Stadt und darum, dass ihre Geschichte nicht verloren geht.“

Bildbeschreibung (v.l.n.r.): Max Tewes, Rudolf Schnur und Anke Humpeneder-Graf bei der Übergabe des Doppelhenkelkrugs im Obergeschoß des LANDSHUTmuseums.

Foto: LANDSHUTMuseum

weitere Beiträge