Offen über psychische KRISEN reden und bei BEDARF HILFE suchen

Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach informiert anlässlich des Welttags für Suizidprävention über Hilfeangebote im Freistaat

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat anlässlich des Welttags für Suizidprävention am 10. September dazu aufgerufen, psychische Krisen ernst zu nehmen und bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Ministerin betonte am Mittwoch: „Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland Tausende Menschen das Leben. Jeder einzelne Fall stellt eine unfassbare Tragödie für Betroffene, ihre Familien und das gesamte Umfeld dar.  Wir brauchen eine Kultur des stigmafreien und achtsamen Miteinanders – Probleme der psychischen Gesundheit dürfen kein Tabu mehr sein. Vielmehr sollte offen darüber gesprochen werden, damit rechtzeitige Unterstützung möglich ist und Hilfeangebote weiter bekannt gemacht werden können.“

Gerlach fügte hinzu: „Ich werbe dafür, psychologische Unterstützungs- und Beratungsangebote nicht erst in der Krise, sondern möglichst frühzeitig und präventiv wahrzunehmen. Das gilt selbstverständlich auch für andere psychische Belastungen abseits von Suizidgedanken. Bei akutem Hilfebedarf leisten die Krisendienste Bayern fachkundige Unterstützung. Diese sind bayernweit für alle Menschen in psychischen Krisen sowie Personen aus deren Lebensumfeld kostenlos und rund um die Uhr erreichbar – unter der einheitlichen Rufnummer 0800/6553000.“

Gerlach erläuterte: „Die Krisendienste Bayern leisten Krisenhilfe in mehr als 120 Sprachen und können bei Bedarf auch mit erfahrenen Fachkräften vor Ort unterstützen. Sie ergänzen das Versorgungssystem und übernehmen darin eine wichtige Lotsen- und Steuerungsfunktion. Dieses psychosoziale Angebot ist richtungsweisend und besteht so bislang in keinem anderen Flächenland Deutschlands.“

Die Ministerin ergänzte: „Neben rascher und professioneller Hilfe in psychischen Notlagen durch die Krisendienste sind auch vorbeugende Maßnahmen entscheidend. Wir legen den Fokus daher konsequent auf die Prävention psychischer Störungen und die Stärkung der psychischen Gesundheit. Mit unserem Masterplan Prävention, den ich im Herbst vorlegen werde, stellen wir die Weichen für noch mehr Vorsorge, Gesundheitsförderung und Gesundheitsbewusstsein im Freistaat und nehmen dabei auch die psychische Gesundheit als wichtiges Handlungsfeld noch stärker in den Blick.“

Gerlach unterstrich: „Von großer Bedeutung ist insbesondere die Stärkung der psychischen Gesundheit von jungen Menschen. Jugendliche haben oft Hemmungen, klassische Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dabei zeigt etwa jeder vierte Heranwachsende psychische Auffälligkeiten. Psychische Störungen wie Depressionen haben in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen. Daher fördern wir beispielsweise das beim Nürnberger Caritasverband angesiedelte ‚Suizidpräventionsangebot [U25] Nürnberg‘: Junge Menschen – sogenannte Peers – beraten Gleichaltrige kostenlos und kompetent unter fachkundiger Anleitung. Sie tragen so ganz wesentlich dazu bei, dass jungen Menschen, die sich in psychischen Notlagen befinden, niedrigschwellig geholfen wird.“

Die Peers unterstützen beispielgebend verzweifelte junge Menschen, wieder Mut zum Leben zu haben, zeigen Auswege aus der Krise auf und leisten so einen wertvollen Beitrag für ihre Mitmenschen.

Weitere Informationen zu Hilfeangeboten, Projekten und Maßnahmen stehen auf der Webseite des Bayerischen Gesundheitsministeriums zur Verfügung.

Informationen zu den Krisendiensten Bayern sind auf der Webseite der Krisendienste verfügbar.

Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention

 

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