POETISCHES von Oskar STOCK: „Beifahrer“ – „Mein Alter“

Beifahrer

 

Wer Auto fährt, der weiß als Kenner,
mit Beifahrern hat man Dilemma,
wenn selbe sich mit Rat und Tat …
einmischen in des Fahrers Fahrt.
Ganz gleich, ob männlich oder weiblich,
den Lenker stört dies unbeschreiblich,
wenn laut von rechts ein Schrei ertönt
oder man still beim Bremsen stöhnt.
Auch gestikulieren, Hände ringen,
gehört zu den verpönten Dingen,
die jeder Autofahrer scheut,
auch wenn der Beifahrer bereut.
Das Auffordern zum schnellen Fahren,
ohne mit Hinweisen zu sparen,
um selbst das Schalten vorzuschreiben,
kann manchen schon zur Weißglut treiben.
Scheinwerfer an, die Wischanlage,
wer hilft beim Blinken, ohne Frage,
der Partner rechts, das ist nicht schwer,
da sonst er untätig nur wär’.
Wenn letztlich Beifahrer gar keifen,
und „helfend“ in das Lenkrad greifen,
dann fährt in Zukunft, wie ich mein’ –
im Auto lieber man allein.

 

Oskar Stock

Mein Alter

 

Die Moni spricht: „ Mein Alter ist,
schon matt, langsam und ist trist;
er pfeift oft aus dem letzten Loch,
und hat Blessuren, aber doch.“
„Kommt niemals richtig so in Fahrt,
braucht einen Fußtritt auch beim Start;
drück’ ich ihn, reagiert er nicht,
und verweigert oft die Pflicht.“
„Nun hab’ ich einen, schön und jung,
mir auserkoren, voller Schwung,
einen Neuen, nicht mehr alt an Tagen,
natürlich – einen neuen Wagen.“

 

Oskar Stock
Foto: O. Stock priv.

 

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