POETISCHES von Oskar STOCK: „Fußballfieber“ – „Der Fußballstar“

Fußballfieber

 

Vor dem Bildschirm, rechts und links,
auf dem Tisch und Boden, rings,
Chipstüten und Schokolade.
Bombenschuss, nur Ecke, schade!
Wurstbrote und Flaschenbier,
hinten stehen derer Vier …
in Verteidigung. Die Nüsse fliegen,
in hohem Bogen. Wer wird siegen?
Die eigene Mannschaft? Zigaretten,
konsumiert man und Salzletten,
Kalorien, dies bestimmt –
Hauptsache, dass man gewinnt!

Der Fußballstar

 

Der Fridolin fühlt sich als „Star“,
und scheut nicht Zweikampf noch Gefahr;
er schlägt die Ecken mit Elan,
und wird am Leder erst zum Mann.
Im Kopfball ist er grandios,
und auch sein Strafstoß ist famos;
wenn er die Deckung jäh durchbricht,
verschmäht er den Alleingang nicht.
Auch kennt er keinerlei Respekt,
wenn er ein Loch im Tor entdeckt;
sein Steilpass findet stets das Ziel,
voll Ehrgeiz ist sein Mannschaftsspiel.
Den Ball beherrscht vom Strafraum an,
er, wie ein „Star“ dies eben kann;
keck überspielt er nebenbei,
des Gegners Spieler, deren drei.
So träumt im Fernsehstuhl er kühn,
sieht stolz als Europameister sich ziehn,
dank Fußballtechnik, Bombenschuss –
dabei ist längst schon Sendeschluss.
Foto: O. Stock priv.

 

weitere Beiträge