Das wird ein heißer Volleyball-Abend in der Ballsporthalle!
Wenn am Donnerstag um 19 Uhr die Roten Raben und der VC Wiesbaden aufeinandertreffen, ist schon aus traditionellen Gründen ein spannendes, sehenswertes Match zu erwarten, wie es sich beide Teams in der Bundesliga schon sehr oft geliefert haben. Dazu kommt die aktuelle sportliche Konstellation zwischen dem Sechsten und dem Siebten der Tabelle: Sowohl die Raben als auch der VCW wollen mit einem Erfolg den Rückstand auf den Fünften Suhl verkürzen und so ihre Chancen verbessern, noch den Sprung in die obere Tabellenhälfte zu schaffen, was einen sehr konkreten Reiz hätte.
Denn der diesjährige VBL-Modus sieht vor, dass die Zehner-Liga nach Ende der Hauptrunde geteilt wird. In der Zwischenrunde bleiben die ersten fünf Teams unter sich – und „unter dem Strich“ die Mannschaften auf Rang 6 und darunter. Platz 5 ist mit Blick auf weitere hochklassige Duelle gegen die Top-Teams ein lohnendes Ziel – und erst recht wegen der Ausgangsposition für die anschließenden Playoffs.
Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Suhl am Tag vor Weihnachten wollen die Raben das Nachholspiel gegen Wiesbaden, das Anfang Dezember wegen des Wintereinbruchs ausgefallen war, mit entsprechendem Rückenwind in Angriff nehmen. Wenn die Schützlinge von Cheftrainer Juan Diego Garcia Diaz gegen das Team aus der hessischen Landeshauptstadt eine ähnliche konzentrierte und entschlossene Leistung abrufen wie zuletzt in der „Wolfsgrube“, sollten sie punktemäßig weiter nachlegen können.
Gegner Wiesbaden blieb zuletzt in der Liga dreimal ohne Punktgewinn, nach zwei 1:3-Heimniederlagen gegen Suhl und Stuttgart gab’s ein 0:3 in Dresden, woraufhin Coach Benedikt Frank zu Protokoll gab: „Schade, dass wir so in die Weihnachtstage gehen, das hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Wichtig ist, dass wir nach den wenigen Tagen wohlverdienter Pause schnell wieder in unseren Flow kommen.“
Wozu der letztjährige Hauptrundenvierte vom Potential her in der Lage ist, hat man auch heuer schon mehrfach gesehen – man denke nur an die Fünf-Satz-Dramen in Stuttgart (15:17 im Tiebreak) oder gegen Schwerin (sogar 19:21). Zudem sorgte der VCW für internationale Aufmerksamkeit, als er im Achtelfinale des Challenge Cups Galatasaray Istanbul in insgesamt elf (!) Sätzen rauswarf (3:2/2:3/Sieg im Golden Set). Im Viertelfinale Mitte Januar treffen Tanja Großer und Co. nun auf PAOK Thessaloniki.
Folgerichtig beurteilt der Raben-Coach den Gegner nach diesen überzeugenden Auftritten. „Wiesbaden“, betont Juan Diego Garcia Diaz, „spielt eine sehr gute Europapokal-Saison und hat in der Bundesliga gegen Top-Teams gepunktet. Sie werden uns alles abverlangen, das wird ein sehr hartes Heimspiel für uns, da brauchen wir eine starke Leistung und wieder die Unterstützung unserer Fans!“ Alle Raben-Spielerinnen sind fit und hochmotiviert für dieses wichtige Match.