Die Staatsstraße 2045 ist im gerade sanierten Abschnitt zwischen Kirchberg und Wendelskirchen eine Besonderheit: nicht, weil ab heute Nachmittag der Verkehr wieder fließt, sondern weil hier zu 100 Prozent wiederaufbereiteter Asphalt verwendet wurde.
Ziel der bayerischen Straßenbauverwaltung ist es, umweltfreundlich und ressourcenschonend zu bauen, erklärt Bereichsleiter Straßenbau Stefan Leitner. Das Staatliche Bauamt Landshut zögerte deshalb nicht lange, als im Rahmen einer Ausschreibung ein Nebenangebot vorgelegt wurde, mit dem Inhalt, dass der Asphalt aus 100 Prozent speziell aufbereitetem Asphaltgranulat bestehen solle.
Dieser ist somit noch ressourcenschonender und umweltfreundlicher als herkömmlicher Asphalt, dem in der Regel in den Tragschichten Altasphalt in Größenordnungen von 50 bis 80 Prozent zugegeben wird. Für das Staatliche Bauamt wichtige Argumente, um sich auf den Versuch einzulassen und die Neuheit zu testen.
Anton Wagner, Niederlassungsleiter Plattling der Bayerischen Asphaltmischwerke, erklärte, dass Asphalt von Haus aus ein Material sei, das sich wiederverwerten lässt. Vor dem Hintergrund, dass die Versorgung mit Bitumen – einem wichtigen Bestandteil von Asphalt – immer schwieriger wird, liege es auf der Hand, diesen Vorteil von Asphalt zu nutzen. In etwa drei Jahren habe man den wiederaufbereiteten Asphalt entwickelt. Wagner versprach, dass dieser dieselbe Qualität habe wie neuer Asphalt. Man nutze ihn selbst in seinen Mischwerken, wo täglich schwerbeladene Lastwagen ein- und ausfahren.
Sehen kann man den wiederaufbereiteten Asphalt nicht: Er wurde nur für die Tragschicht verwendet, die von der Deckschicht überlagert wird. Der Freistaat Bayern investiert in die Sanierung der Staatsstraße rund 1,2 Millionen Euro. Nun rollt der Verkehr pünktlich nach etwa achtwöchiger Bauzeit wieder.