WEIHNACHTS- und NEUJAHRSGRÜßE von Landrat Peter DREIER

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gesellschaft für deutsche Sprache hat „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 gekürt. Tatsächlich hätten wir uns alle sicherlich, angesichts der Ereignisse und Herausforderungen der vergangenen Jahre ein friedvolleres und ruhigeres Jahr gewünscht.

Bereits zu Jahresbeginn steckten wir inmitten einer Krise: Der Energiekrise. Von den weit gefürchteten Blackouts sind wir aber Gott sei Dank bisher verschont geblieben – es bleibt zu hoffen, dass wir in diesem Winter erneut auf eine stabile Energieversorgung setzen können, auch nach dem Ende der Ära der Atomkraft. Denn zum 15. April 2023 ist die „Wolkenmaschine“ Ohu ausgeraucht, der störungsfreie und stabile Betrieb heruntergefahren worden. Nach wie vor ein Fehler, in meinen Augen. Denn auch wenn wir die Bestrebungen in Richtung nachhaltiger Energieerzeugung bereits weiter vorangetrieben haben (der Landkreis Landshut leistet hier einen großen Beitrag), kam der Ausstieg aus der Atomkraft in meinen Augen zu früh – zu groß noch sind die Unsicherheiten und möglichen Lücken in der Energieversorgung.

Mit der Sorge um die Energieversorgung ging auch eine rasant steigende Inflation einher, die vielen Bürgerinnen und Bürgern so manche Sorgenfalte auf die Stirn getrieben hat. Auch wenn die Entwicklung an Dynamik verloren hat, bereiten gerade die steigenden Preise und ansteigenden Zinsen vielen Menschen Probleme, über die Runden zu kommen und müssen so manche Einschränkungen in Kauf nehmen. Denn auch wenn viele Arbeitgeber reagiert und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Inflationsausgleichszahlungen gewährt haben, kann diese ungesunde Entwicklung nicht zulasten der Wirtschaftsbetriebe gehen.

Während des Jahres hat sich eine erneute Flüchtlingswelle aus Nahost und der Ukraine aufgebaut, die auch in unserer Region sichtbar geworden ist. Als Landkreis versuchen wir unser Möglichstes, diese Menschen gut unterzubringen. Mit der Akquise neuer Unterkünfte sind wir auch gut vorangekommen und können auf etwas „Puffer“ zählen. Doch auch unsere Kapazitäten können schnell zur Neige gehen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir diesen Winter keine Schulturnhallen mit Feldbetten ausstatten müssen. Die Entwicklung ist aber weiterhin offen, zumal mit dem Krieg im Gazastreifen ein neuer Krisenherd aufgeflammt ist, dessen Auswirkungen auf Europa und die Welt noch nicht absehbar ist.

In diesem Jahr haben wir die Generalsanierung und Erweiterung der Realschule Rottenburg abgeschlossen. 2024 warten bereits die nächsten großen Projekte auf uns: Neben der Generalsanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Bonbruck, unserer „Schule an der Bina“ werden wir auch mit dem Neubau der größten Realschule Niederbayerns in Vilsbiburg beginnen, da eine Generalsanierung in diesem Gebäude einfach nicht wirtschaftlich umgesetzt werden kann.

Im Bereich des Tiefbaus haben wir uns in diesem Jahr auf die Sanierung von bestehender Straßen konzentriert und so den Fortbestand unserer guten Infrastruktur gesichert. Wir konnten aber auch über die Gemeindegrenzen hinweg unser Radwegenetz erweitern. Denn nach längeren Verhandlungen konnte nun der Geh- und Radweg entlang der LA1 zwischen Margarethen und Eberspoint gebaut und eingeweiht werden – ein absolutes Schmuckstück in unserem umfangreichen Wegenetz.

Ein großes Herzensprojekt wird 2024 Realität: Stadt und Landkreis Landshut übernehmen gemeinsam die Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Marien, das bislang vom Orden der Solanusschwestern geführt wurde. Ein großer Meilenstein in der Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Landshut, der bereits eine weitere „historische Entscheidung“ gefolgt ist. Die LAKUMED Kliniken des Landkreises und das städtische Klinikum haben die Weichen auf Fusion gestellt – innerhalb der kommenden beiden Jahren wollen wir die Vision eines Großkrankenhauses Landshut verwirklichen. Ein wichtiger Schritt, um die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung im Schatten der geplanten Krankenhausreform des Bundes nachhaltig zu sichern. Fester Bestandteil des Konzeptes sind auch der Erhalt und die Weiterführung der Schlossklinik Rottenburg und des Krankenhauses Vilsbiburg.

Die Reihe von erfolgreich abgeschlossenen Projekten ließe sich um viele verlängern. Dasselbe gilt für die Herausforderungen, denen wir uns in naher Zukunft stellen müssen.

Kommunalpolitik und Mitarbeiter haben gemeinsam viel bewegt auf den Gebieten Schulausstattung, Verkehrs-Infrastruktur, medizinische Versorgung und weiteren Bereichen der Daseinsvorsorge, was Bestand haben und sich positiv auswirken wird auf die Zukunft unseres Landkreises und seiner bereits über 164.000 Bürgerinnen und Bürger: Unsere Heimat erfreut sich weiterhin eines anhaltenden Zuzugs von Neubürgern, wir gelten als die Boom-Region Bayerns (und sogar Deutschlands) schlechthin.

Meinen herzlichen Dank richte ich auch heuer wieder an die vielen tausend ehrenamtlichen tätigen Bürger, die unser gesellschaftliches Leben so wertvoll machen. Ganz besonders danke ich auch allen Mitgliedern unserer Feuerwehren und Rettungsdienste, die Tag und Nacht helfen, wo Not am Mann ist, für ihren großartigen, unersetzlichen Einsatz.  Wir können uns sicher sein – die Arbeit und auch die Herausforderungen werden uns nicht ausgehen. Aber wir können etwas bewegen – und das ist meine größte Motivation.

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgern, friedvolle Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr 2024!

Ihr Landrat Peter Dreier

 

Bildquelle:
Archiv DIESUNDDAS/hjl

weitere Beiträge