Achdorfer Bevölkerung gedachte der Gefallenen der beiden Weltkriege
Am Vorabend des Volkstrauertages organisierte der Bürgerverein Achdorf, der die Aufgaben der KSK Achdorf übernimmt, traditionell einen Gedenkgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Die Stadtkapelle Landshut unter der Leitung von Bernhard Schuder, der Männerchor Achdorf und der Löschzug 3 (Achdorf) der Feuerwehr begleiteten die Gedenkfeier wie schon seit vielen Jahren.
Rund um das Kriegerdenkmal hatten die Anwohner Kerzen angezündet und in die Fenster gestellt. Stadtpfarrer Dekan Alexander Blei hielt den Gottesdienst. Der Vorsitzende des Bürgervereins Achdorf und Vertreter des Oberbürgermeisters, Stadtrat Gerd Steinberger stellte in seiner 14. Gedenkrede die Bedeutung und den Auftrag des Volkstrauertages, die Erinnerung, in den Vordergrund.
„Wenn sich der Teufel Krieg losgerissen hat, gibt es kein Halten mehr. Rache und Hass bestimmen das Geschehen.“, macht Steinberger deutlich. Allerdings würde der Wille auf einen Sieg niemals eine Rechtfertigung für zivile Opfer darstellen. „Kriege, die einseitig mit totaler Unterwerfung des Gegners enden, sind nicht beendet, sondern nur vertagt.“ Dies zeige auch die deutsche Geschichte. Es gelte den Willen zum Frieden, zum friedlichen Miteinander zu fördern und zu fordern. Weiterhin zitierte er Margot Friedländer, eine Jüdin, die als einzige ihrer Familie den Holokaust überlebt hat und in beeindruckender Weise in einem Interview beschrieben hat, dass alle Menschen gleich sind. „Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es ist alles menschliches Blut.“ Sie wünsche sich, dass es weniger Hass gibt und bei jedem Menschen das Gute in Vordergrund gerückt wird. „Wir alle sind Menschen, lasst uns leben. Es ist so einfach Mensch zu sein.“ Hier sei nichts hinzuzufügen, so Gerd Steinberger: „Setzen wir uns für das Leben ein und gegen das Töten. Für das Leben aller.“ Dies sei der Sinn und der Auftrag des Volkstauertages.
Nach der Kranzniederlegung bedankte er sich bei den Mitwirkenden, die diese Veranstaltung jährlich möglich machen und bei den Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere bei den anwesenden Stadträtinnen Patricia Steinberger und Anja König, die durch ihre Teilnahme auch ganz persönlich den Gefallenen und Opfern die Ehre erweisen.