Ruth Müller, MdL und Christiane Feichtmeier, MdL, besuchen Trachtenkulturzentrum Holzhausen – starkes Plädoyer für gelebtes Brauchtum und gegen Kürzungen beim BR
Holzhausen/Geisenhausen – Die SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller hat zusammen mit ihrer oberbayerischen Kollegin Christiane Feichtmeier das Trachtenkulturzentrum in Holzhausen besucht. Mit dabei waren die beiden örtlichen Gemeinderäte Martin Fischer und Siegfried Kaschel. Durch die Ausstellung führten Günther Frey, Landesvorsitzender des Bayerischen Trachtenverbands, sowie Geschäftsführer Andreas Oberprieler.
Müller zeigte sich vom Aufbau des Museums beeindruckt: „Bei meinem letzten Besuch war es noch im Bau und jetzt spiegelt es die Trachtengeschichte eindrucksvoll und lebendig wider“, so Müller. Das Museum macht Brauchtum umfassend erlebbar – von Tracht und Handwerk über Rituale bis zur Sprache. Es setzt auf Nähe und Anfassen, zeigt Originale aus den Archiven und arbeitet mit anschaulichen Stationen. Besonders beeindruckte die Gäste die enorme Eigenleistung der Ehrenamtlichen: Viele der detailgetreuen Figurinen – samt Gewändern und Frisuren – wurden in mühevoller Arbeit selbst ausgestattet und aufgebaut. „Dieses Museum ist ein Aushängeschild für unsere Region. Was die Ehrenamtlichen hier an Herzblut und Eigenleistung investieren, sieht man an jeder Figurine“, sagte Ruth Müller. „Das stärkt auch unsere Identität vor Ort und verbindet Generationen – das unterstützen wir nach Kräften“, ergänzte Martin Fischer nicht ganz ohne lokalpatriotischen Stolz. Denn mit der Einrichtung in Holzhausen sind auch regelmäßig Besuchergruppen an den Wochenenden für Tagungen vor Ort und stärken so die heimische Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze.
Nach Angaben der Gastgeber flossen rund 2,4 Mio. Euro in das Museum und rund 7,2 Mio. Euro in das übrige Gelände, auf dem sich weitere Angebote rund um Trachten- und Brauchtumspflege befinden. Christiane Feichtmeier, die Wirtschaftsausschuss und Innenausschuss des Bayerischen Landtags arbeitet, betonte den landesweiten Wert: „Bayerisches Kulturgut lebt von gelebtem Brauchtum – die Trachtenvereine tragen das weit über die Region hinaus. Orte wie Holzhausen sind Lern- und Begegnungsräume, in denen unsere Kultur greifbar bleibt und weitergegeben wird.“
Abschließend positionierten sich die beiden Abgeordneten zu den aktuell diskutierten Einsparungen beim Bayerischen Rundfunk: „Wir unterstützen das Anliegen des Bayerischen Trachtenverbands. Sendungen, die Brauchtum sichtbar machen – etwa Advents- und Weihnachtssingen, Komödienstadel, ‚Musi und Gsang im Wirtshaus‘ oder ‚Trachtler- und Musikantentreffen‘ – müssen weiter produziert und ausgestrahlt werden. Der BR trägt hier auch eine Verantwortung für Kultur und Bildung.“
Bildbeschreibung v.l.n.r.:
Günther Frey, Ruth Müller, Sigfried Kaschel, Martin Fischer, Christiane Feichtmeier und Andreas Oberprieler
Foto:
Paul Thieme