Zwei neue GESICHTER bei den Roten RABEN

Ein neues Gesicht war bei dem Spiel der Roten Raben gegen NawaRo Straubing aufseiten der Vilsbiburger zu sehen: die 1,83 Meter große Nadine Burbrink. Sie war bisher nur den Zuschauern ein Begriff, die die Spiele der zweiten Mannschaft der Roten Raben verfolgt haben.

Eigentlich hatte die 25-Jährige die Roten Raben gar nicht so richtig auf dem Schirm. Sie war in den vergangenen fünf Jahren in Amerika und hat dort zuerst im Junior College in Tampa und dann an der Regis University in Colorado studiert. Doch natürlich hat sie dort auch Volleyball gespielt; und als sie im vergangenen Jahr nach Europa zurückkehrte, hatte sie bereits einen unterschriebenen Vertrag bei dem österreichischen Erstligisten Innsbruck in der Tasche.

Eine Verletzung zwang sie aber dazu, umzudisponieren. Sie hatte sich noch in den USA eine Knöchelverletzung zugezogen, die einfach nicht heilen wollte. Als klar war, dass sie nicht rechtzeitig fit werden würde, bis Innsbruck in die neue Saison starten würde, musste sie sich nach einer Alternative umsehen. Und da kam ihr der Zufall zuhilfe: Die erste Mannschaft der Roten Raben trat in Innsbruck zu einem Vorbereitungsspiel an. Der Innsbrucker Trainer Rogelio Hernandez kannte den Raben-Sportdirektor Guillermo Gallardo und empfahl ihm, Nadine Burbrink unter Vertrag zu nehmen. Im Oktober kam sie dann nach Vilsbiburg.

Sie kurierte aber erst ihre Verletzung komplett aus. Sie trainierte bei der ersten Mannschaft mit und war in der zweiten Mannschaft der Roten Raben aktiv, um Spielpraxis zu sammeln. „Ich bin auf allen Ebenen offen und herzlich empfangen worden“, freut sie sich rückblickend.

Geboren ist Nadine Burbrink in Immenstadt und in Sonthofen aufgewachsen. Ihre Begeisterung für Volleyball hat sie von ihrem Vater, der selbst aktiv Volleyball gespielt hat und oft die Spiele der Sonthofener angeschaut hat. Nadine Burbrink kann sich noch erinnern, dass das Allgäuer Team in der ersten Bundesliga gespielt hat. „Ich habe schon auf die Sichtung in der dritten Klasse hingefiebert“, erinnert sie sich. Dort war sie zuerst als Zuspielerin eingesetzt. „Weil ich nicht so groß war“, erklärt sie. Da ihr Vater aber zwei Meter groß ist, wurde sie bald zur Mittelblockerin „umfunktioniert“, weil die Trainer überzeugt waren, dass „ich noch wachsen werde. Das hatte sie ja auch bewahrheitet.

Bis Nadine Burbrink 2018 ihr Abitur machte, spielte sie bei Sonthofen, war aber auch im Bayernkader aktiv. 2019 ging es dann in die USA. Eigentlich nur für ein Jahr. Doch dann kam Corona und sie beendete das Junior College und begann ihr Business-Studium in Colorado. Mit dem Bachelor in der Tasche, kam sie nach Deutschland zurück und konnte dann ein Semester nur online studieren. Eigentlich stand die Masterausbildung dann auf der Agenda, doch Studieren in den USA ist teuer. „Daher habe ich erst einmal komplett pausiert und konzentriere mich auf Volleyball und meine Gesundheit“.

Parallel hat sie aber auch ihre Fühler nach einem Job ausgestreckt. Und wieder kam ihr der Zufall zuhilfe. Die Roten Raben suchten Unterstützung in der Geschäftsstelle und da kann sie seit Anfang des Jahres ihr Wissen aus dem Studium mit einbringen. „Ich helfe beim Marketing mit, unterstütze Hannah Schmitz bei alle Social Media-Aktivitäten und Lukas Müller beim Ticketing“, beschreibt Nadine Burbrink ihre Tätigkeit.

Hier hat sie natürlich auch Kontakt zu Harald Giglberger, der seit November kommissarisch die Geschäftsführung bei der Rote Raben Bundesligabetriebs GmbH übernommen hat. Er ist bei den Roten Raben kein Unbekannter, war dort schon viele Jahre im Management in unterschiedlichen Funktionen aktiv. Der Vilsbiburger hat sich in den vergangenen Jahren allerdings zurückgezogen und  den Weg der Roten Raben nur noch als Zuschauer verfolgt. Als Klaus-Peter Jung sich wieder vermehrt bei den Roten Raben einschaltete, suchte er auch recht schnell das Gespräch mit Harald Giglberger. „Da habe ich gemerkt, dass ich noch immer mehr als nur einen Tropfen Herzblut für die Roten Raben habe“, erklärt Giglberger seine Entscheidung, bis Juni als Geschäftsführer aktiv zu sein. „Ich möchte gestalten, ich möchte mithelfen, dass die Roten Raben wieder voran kommen“. Wen die Roten Raben allerdings wieder in die erste Liga aufsteigen, dann möchte er sich wieder aus der vordersten Linie zurückziehen. „Das muss dann wieder in hauptamtlicher Geschäftsführer managen“.

Wohin die Reise der Roten Raben in der neuen Saison gehen wird, ist allerdings noch nicht entschieden. Sportlich schaut es aktuell gut aus, doch der Verein muss auch Parameter wie die Finanzen etc. im Blick haben. Ende Februar muss er der VBL seine Entscheidung mitteilen.

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Rote Raben

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