Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung im MdL zur Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung im Gewerkschaftshaus in Landshut eröffnet
„Mehr bezahlbarer Wohnraum – aber wie?“ – unter diesem Motto reist eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) durch Bayern. Am Donnerstag wurde sie im Gewerkschaftshaus gemeinsam mit dem DGB-Niederbayern, Vertretern der AWO und der Abgeordneten Ruth Müller eröffnet.
Die Ausstellung thematisiert das Problem, dass in vielen Städten bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Auf der Suche nach Arbeit und Bildung ziehen viele Menschen in die Ballungsräume. Selbst „Normalverdiener“ müssen oft mehr als ein Drittel ihres verfügbaren Einkommens für Miete und Nebenkosten aufwenden, heißt es in der Ausstellung.
In der Ausstellung, die auf einer Studie der FES beruht, wir die Wohnungsmarktentwicklung in Deutschland mit dem Schwerpunkt Bayern beschrieben. Sie nennt die besonderen Herausforderungen für Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen und stellt Wohnbau-Projekte vor, die auf kommunaler Ebene bereits verwirklicht wurden.
„Ich freue mich sehr, dass das Thema Wohnraum von der Friedrich-Ebert Stiftung aufgegriffen wird und die Ausstellung auf Initiative der AWO Deggendorf hier im Gewerkschaftshaus gezeigt wurde. Dass die Mietbelastung für die niedrigen Einkommensgruppen seit 2022 stetig steigt, birgt große soziale Sprengkraft. Wir brauchen schnelle Lösungen auf kommunaler und auf Landesebene, wie etwa eine zügige Umsetzung des Bundesprogramms „Junges Wohnen“ für den Bau von Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende,“ betonte Ruth Müller, MdL.
Tatsächlich ist die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum kein Problem, das nur in der Großstadt zu finden ist. Auch im ländlichen Gebiet müssen Mieter immer tiefer in die Taschen greifen, um ihre Wohnung finanzieren zu können.
Andreas Schmal, Geschäftsführer der DGB-Region Niederbayern stellt klar, dass die Ausstellung ein Thema für alle Generationen anspreche. Schmal: „Die Zahlen sind eindeutig und es muss dringend gehandelt werden.“
Auch eine andere Zahl ist aussagekräftig: laut der aktuellen Studie zur Wohnraumentwicklung beläuft sich die jährliche Steigung der Mieten nun auf vier Prozent. Dies gibt Anlass zur Sorge, denn der Zuzug nach Landshut ist ungebrochen und da schon jetzt bezahlbare Wohnungen fehlen, bedeutet dies für die Zukunft keine Entspannung des Wohnungsmarkts.
Zwar wurde hier vor fünf Jahren auf Initiative der SPD mit großer Zustimmung eine Wohnungsbaugesellschaft gegründet, doch die Stadträtin und Bezirkstagskandidatin Anja König sieht hier immer noch zu wenig tatsächliche Verbesserungen: „Heute brauchen wir dringender denn je einkommensangemessenen Wohnraum. Seit der Gründung ist von Seiten der Stadt viel zu wenig passiert. Zwei Mal neun Wohneinheiten werden von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Landshut seit 2018 gebaut. Das ist keine Bilanz mit der sich die Stadtverantwortlichen schmücken können.“
Ganz anders aufgestellt ist die Stadt Vilsbiburg: Durch die Wohnungsbaugenossenschaft gibt es bereits 97 Häuser mit 530 Wohnungen, die auch regelmäßig erneuert, saniert oder zugebaut werden. Das Problem von zu wenig bezahlbaren Wohnungen wurde schon vor vielen Jahren erkannt.
Doch obwohl in Vilsbiburg die städtische Baugenossenschaft bereits zu einer sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung beiträgt, gibt es laut der Bürgermeisterin Sibylle Entwistle auch dort noch lange Wartelisten. Für sie liegt es an der Kommune, zu überlegen, wie der angespannte Markt durch kreative Bebauungspläne mit einer höheren Dichte an Bauplätzen oder Baugenehmigungen für Einliegerwohnungen weiter entlastet werden kann. „Sozialer Wohnungsbau ist eine dringende Zukunftsaufgabe für alle Verantwortlichen“, so Ruth Müller, MdL. Die „BayernHeim“, die 2018 im Freistaat gegründet wurde, sei weit hinter den Erwartungen zurück und müsse endlich das tun, wofür sie ins Leben gerufen wurde: Bauen, bauen, bauen.