Die Stadt Landshut nimmt eine digitale Vorreiterrolle für Smart Cities ein
Der Begriff „Smart City“ ist viel diskutiert, insbesondere im Kontext von Diskussionen über lebenswerte, zeitgemäße und nachhaltige Kommunen. Oft werden Smart Cities mit komplexen Technologien verbunden – die Stadt Landshut möchte jedoch zeigen, wie mit niederschwelligen Pilotprojekten auf bestehende digitale Technik aufgebaut werden kann. Das Ziel: eine nachhaltig intelligent vernetzte Stadt.
Eine Smart City nutzt digitale und innovative Technologien, um komplexe Fragen und Herausforderungen der Stadtentwicklung durch eine umfassende Analyse aus verschiedenen Perspektiven unter Einbeziehung vielfältiger Datenquellen langfristig zu bewältigen. Dabei geht es um die Schaffung eines übergreifenden Mehrwerts für unterschiedliche Zielgruppen – die Bürgerinnen und Bürger, Behörden, Entscheidungsträger aus der Politik, aber auch Unternehmen. Durch den Einsatz der „PwC Smart City-Plattform“ hat sich die Stadt Landshut auf den Weg hin zur Smart City gemacht. Dabei handelt es sich um eine digitale Datenplattform, die Daten aus unterschiedlichen Quellen, wie beispielsweise Kameras und Sensoren miteinander verknüpft, mithilfe von künstlicher Intelligenz datenschutzkonform analysiert und die Ergebnisse bedarfsgerecht verschiedenen Interessensgruppen zur Verfügung stellt.
Bisher wurden fünf Anwendungsfälle umgesetzt, die sich auf die Themen Sicherheit, Nachhaltigkeit und Mobilität konzentrieren. Im ersten Anwendungsfall stand die Landshuter Hochzeit im Mittelpunkt, bei der Personenströme digital abgebildet und Sensoren für die Besucherzählung installiert wurden, um potenzielle Gefahrensituationen und Überfüllungen rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls frühzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Außerdem kann diese Datenbasis als Grundlage für die Planung zukünftiger Veranstaltungen dienen und in Sicherheitskonzepte einfließen.
Baumgesundheit sowie die Optimierung des Wassermanagements sind Ziele der zweiten Anwendung, für die Baumsensoriken von „TreeSense“ installiert wurden, um die Gesundheit der Bäume langfristig zu verbessern. Der dritte Anwendungsfall setzt sich mit einem effizienten Parkraummanagement am Hofgartenparkplatz auseinander. Hier wird die Zufahrt durch einen optischen Sensor erfasst und die aktuell verfügbaren Parkplätze auf der Webseite zur Verfügung gestellt. Damit sollen beispielsweise unnötige Anfahrten möglichst reduziert und somit Verkehr in den Anliegerstraßen vermieden werden. Vier weitere Parkhäuser im Parkleitsystem der Stadt werden bereits in Echtzeit auf der Webseite in einer digitalen Parkplatzauskunft angezeigt.
Des Weiteren wird betrachtet, wie der Winterdienst digital unterstützt und mithilfe von künstlicher Intelligenz optimiert werden kann. Hierbei sollen neben der digitalen Aufbereitung von Einsatzberichten auch mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz Prozesse optimiert werden. Das geschieht mit Eiswarnsensoren an neuralgischen Stellen im Stadtgebiet, die frühzeitig Glätte auf der Straßenoberfläche erkennen und dem Winterdienst melden.
Zudem erfolgt seit Kurzem eine datenschutzkonforme Frequenzmessung in der Innenstadt – sowohl in der Theaterstraße als auch im Bereich der Fußgängerzone in der Unteren Altstadt. Die Datenanalyse soll unter anderem zur Ableitung von Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt beitragen.
Die Umsetzung dieser Pilotprojekte ist Teil der begonnenen Transformation der Stadt Landshut hin zu einer Smart City. Die Stabsstelle Digitalisierung, die die Vorhaben federführend koordiniert, freut sich über die Zusammenarbeit mit der Firma PwC: „Gemeinsam werden wir viele weitere interessante Pilotprojekte auf dem Weg zur Smart City realisieren. Langfristig wollen wir damit den technologischen Fortschritt erfolgreich nutzen, um ein gesamtheitliches Entwicklungskonzept in diesem Bereich voranzutreiben“, sagt Stabsstellenleiter Werner Baumann.
Alle Online-Dienste der Stadt Landshut im Überblick sind auf der Webseite unter www.landshut.de/onlinedienste zu finden.