GEWALT gegen FRAUEN eine gesamtgesellschaftliche AUFGABE

Landshut. Die Landshuter Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer (FDP) tauschte sich kürzlich mit den Leiterinnen der örtlichen Frauenhäuser (Caritas und AWO) aus, um sich über die Lage vor Ort zu informieren.

Vergangene Woche wurde außerdem das Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ vorgestellt. Klar ist: Der Trend der Zahlen bei Gewalt gegen Frauen ist alarmierend. Ein Anstieg von 6,2 % bei der Anzahl der gemeldeten Sexualdelikte. Ein Plus von 5,6 % bei den Fällen häuslicher Gewalt. Schockierende 25 % mehr Meldungen von digitaler Gewalt.

Angespannt ist auch die Lage vor Ort, berichten Gabi Unverdorben (Caritas) und Katja Glies (AWO). Man könne zwar alle Fälle betreuen, doch dies sei nur dank der engagierten Mitarbeiterinnen möglich: „Wir geben hier alle 110 %, um den Frauen den notwendigen Schutz zu bieten.“ Von der Politik erwartet sich Unverdorben und Glies ein eindeutiges Bekenntnis für den Schutz von Frauen und damit einhergehend eine bedeutende Stärkung von Frauenhäusern. Es müsse aber auch um vermehrte Präventionsarbeit gehen, etwa an Schulen: „Gewalt gegen Frauen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

Ein Gedanke, denn Nicole Bauer, ihres Zeichens frauenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, aufgreift: „Es reicht nicht, Gewalt gegen Frauen als ‚inakzeptabel‘ zu bezeichnen – wir brauchen Taten statt Floskeln! Prävention muss gestärkt, Beratungsstellen besser ausgestattet und konsequent Täterarbeit geleistet werden können.“

Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat zwei Jahre lang an Runden Tischen teilgenommen, ohne greifbare Ergebnisse vorzulegen. Erst jetzt, auf den letzten Metern, versucht sie hektisch, das Gewalthilfegesetz voranzubringen – und sucht die Schuld bei anderen.

Für Bauer ist das zu wenig und kommt zu spät: „Weder körperliche noch psychische oder digitale Gewalt gegen Frauen dürfen einen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

Der „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ (25. November) soll die Aufmerksamkeit zusätzlich auf dieses wichtige Thema lenken.

An die Frauenhäuser der Caritas und AWO überreichte die Bundestagsabgeordnete eine Spende in Höhe von jeweils 500 Euro. Unverdorben und Glies schätzen das sehr: „Jeder Euro zählt, jede Spende hilft uns, die betroffenen Frauen noch besser zu unterstützen.“

Wer Hilfe braucht oder Gewalt erlebt kann sich 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag an das Hilfstelefon Gewalt gegen Frauen unter der 116 016 wenden.

 

Bildtext:
Nicole Bauer MdB (m.) übergibt Spenden in Höhe von je 500 Euro an Gabi Unverdorben (l., Caritas) und Katja Glies (r., AWO).
Foto:
Christina Leitner

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