Als die beiden Beach-Volleyballerinnen Linda Bock und Louisa Lippmann die Achtfinalbegegnungen auslosten, war der DVV-Pokal für die Roten Raben bereits wieder beendet.
Eigentlich wollte sich die Mannschaft von Trainer Guillermo Gallardo über die Regionalpokalrunde für das Achtelfinale qualifizieren, doch Nawarro Straubing machte dem Plan einen Strich durch die Rechnung.
Was war passiert: Als die Roten Raben noch in der ersten Bundesliga spielten, kamen sie als Erstligist automatisch in den Lostopf für die Achtelfinalbegegnungen. In der vergangenen Spielzeit, als die Roten Raben in der 2. Bundesliga Pro antraten, hatten sie eine Runde des Regionalpokals ausgetragen und waren damit ebenfalls automatisch dabei. Sie holten sich relativ ungefährdet den Bayernpokal und zogen so in die Endrunde des DVV-Pokales ein.
Für den neuen Raben-Trainer Guillermo Gallardo wären diese Qualifikationsrunden eine gute Möglichkeit für sein Team, wertvolle Wettkampferfahrung zu sammeln. Patricia MacMillan, die seit der vergangenen Saison Teammanagerin der ersten Mannschaft der Roten Raben ist, hatte sich deshalb extra bei der VBL erkundigt, wie sie in dieser Saison vorgehen soll, und bekam zur Auskunft, dass die Roten Raben automatisch in den Lostopf kommen, wenn sie sich nicht von sich aus abmelden. Wie sich allerdings herausstellte, hatte der Verband hier nicht die korrekten Informationen. Beim Bayerischen Volleyball Verband müssen sich nämlich alle Teilnehmer, die beim Regionalpokal mitmachen und sich für den DVV-Pokal qualifizieren wollen, extra anmelden.
Da dies bei den Roten Raben nicht bekannt war, versäumten sie die Anmeldefrist.
Doch nach einem Gespräch mit Landesspielwartin Petra Stumpf, die Verständnis für das Versäumnis der Roten Raben zeigte, gab es wieder einen Hoffnungsschimmer. Die Landesspielwartin war bereit, Vilsbiburg noch in die Pokalrunde Südbayern Ost aufzunehmen, wo sich bis zu diesem Zeitpunkt nur Straubing und Unterhaching gemeldet hatten. Da auch die DJK München-Ost nachträglich Interesse an dem Wettkampf signalisierte, konnte sie sich vorstellen einen Wettkampf aus Halbfinale und Finale auszutragen.
Patricia MacMillan und Petra Stumpf kamen überein, dass die Teammanagerin der Roten Raben bei den beiden Vereinen anfragt, ob sie mit dieser Regelung einverstanden wären. Unterhaching erklärte sich per Mail bereit und Petra Stumpf begann bereits mit der Planung, als Straubing der dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machte. Mit Verweis auf die Verbandsspielordnung (VSPO) des Bayerischen Volleyballverbandes sowie die Veröffentlichung der Deadline lehnten die Gäubodenstädter die Erweiterung des Wettkampfes ab.
Damit sind die Roten Raben in der neuen Saison nicht in der Pokalrunde dabei. Formal ist dieses Vorgehen natürlich in Ordnung, ein schaler Beigeschmack bleibt bei den Roten Raben dennoch.
Autor: Harald Scharz