Abgeordnete Ruth Müller fordert bessere Unterstützung für LandwirtInnnen
In den USA ist es Fakt: Der Unkrautvernichter Glyphosat ist verantwortlich für häufige Krebserkrankungen bei Landwirten – Tausende haben gegen den Chemieriesen Bayer geklagt. In Deutschland stehen Pestizide im Verdacht, die Parkinson-Krankheit auszulösen. Um mehr über die Zusammenhänge zu erfahren, hat die Landwirtschaftsexpertin der BayernSPD-Fraktion, Ruth Müller, ein Fachgespräch im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus initiiert. Dabei diskutierten Expertinnen und Experten über die dramatischen Folgen des Pestizideinsatzes für die Gesundheit von Landwirtinnen und Landwirten.
„Das Fachgespräch hat eindrucksvoll bestätigt, was viele Betroffene schon lange vermuten: Zwischen dem Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und der Parkinson-Erkrankung besteht ein direkter Zusammenhang – das dürfen wir als Gesellschaft nicht länger ignorieren“, so Ruth Müller.
Seit 2024 ist Parkinson offiziell als Berufskrankheit für Landwirte anerkannt. Bundesweit wurden bereits über 8.000 Anträge auf höhere Rente gestellt. Auch in Bayern steigt die Zahl der Erkrankten – und mit ihr der materielle Schaden für die landwirtschaftlichen Betriebe.
Die SPD fordert nun konkrete Konsequenzen, zum Beispiel eine klare Übersicht, wie viele Landwirtinnen und Landwirte in Bayern betroffen sind. „Wir benötigen staatliche Unterstützungsangebote, die schnell und unbürokratisch helfen, unter anderem ein engmaschiges Netzwerk, an das sich Erkrankte wenden können“, nennt Müller eine weitere Forderung. Vor allem aber müsse die Ursache eingedämmt werden, der Pestizideinsatz müsse um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. „Das kommt im Übrigen auch der Gesundheit aller Lebewesen zugute, wenn weniger Gift in Boden, Wasser und in der Luft landen“, merkt die Abgeordnete an. Landwirtschaft dürfe nicht krank machen. Deswegen seien ein besserer Arbeitsschutz, transparente Risikokommunikation und eine klare Verantwortung der Politik, diese Berufsgruppe zu schützen, essentiell.
Müller, die viele Jahre für die Gesundheitspolitik im Bayerischen Landtag und im Landkreis Landshut zuständig war, hofft, mit dem Fachgespräch einen Dialog angestoßen zu haben – mit Betroffenen, Wissenschaft, Sozialversicherungsträgern und der Politik. Gerade für die Kur- und Heilbäder sei es auch wichtig, diese Erkrankungen in ihr Behandlungsportfolio aufzunehmen und darüber Bescheid zu wissen. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die für unsere tägliche Nahrung arbeiten. Diese Verantwortung dürfen wir nicht länger aufschieben“, stellt Ruth Müller klar.