Vilsbiburg. Das war eine Gala-Vorstellung, die die Roten Raben in ihrem zweiten Heimspiel abgeliefert haben.
Sie fuhren in der heimischen Ballsporthalle einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen den BBSC Berlin ein. Mit 25:15/25:9 und 25:17 schickten sie die Mannschaft von Trainer Manuel Müller nach nur 56 Minuten Spielzeit wieder nach Hause in die Hauptstadt.
Dabei präsentierte sich die Mannschaft von Raben-Trainer Guillermo Gallardo aus einem Guss; sie setzte Berlin permanent unter Druck, wirkte voll fokussiert und diktierte von Beginn an das Geschehen auf dem Spielfeld. Entsprechend zufrieden war er mit dem Auftreten seiner Spielerinnen vor den rund 450 begeisterten Zuschauern. „Wir haben uns deutlich souveräner präsentiert, als noch in der vergangenen Woche gegen Waldgirmes“, sagte Guillermo Gallardo. Auch wenn er einräumte, dass „von der Mannschaft des BBSC Berlin keine große Gefahr ausgegangen ist“ müssen Spiele dieser Art erst einmal gewonnen werden.
Die Roten Raben legten sofort los wie die Feuerwehr und ließen Berlin erst gar nicht ins Spiel kommen. „Wir waren immer fokussiert und haben unsere Nervosität schnell ablegen können“, beschrieb Spielführerin Pia Fernau ihre Eindrücke. So lagen die Roten Raben schnell mit 8:2 und 16:8 in Führung. Tina de Groot besorgte nach nur 19 Minuten den 25:15-Satzgewinn.
Raben-Trainer Guillermo Gallardo setzte in dieser Begegnung auf Alayna Crabtree im Außenangriff statt Jeannette Huskic und Julia Brandhuber im Mittelblock statt Nadine Burbrink. Zudem standen Spielführerin Pia Fernau, Crystal Burk, Tina de Groot, Annie Hatch und Emely Brodowski auf dem Spielfeld. Sie machten im zweiten Satz da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten: Druckvoll und konsequent zogen sie ihr Spiel durch.
Auch eine Schrecksekunde beim Stand von 14:5 steckten sie locker weg: Da zog sich die kurz zuvor eingewechselte Anna-Lena Vogel auf Berliner Seite eine Sprunggelenksverletzung zu und musste medizinisch versorgt werden. Für den BBSC-Trainer Manuel Müller ein weiterer Nackenschlag: „Ich konnte nur acht fitte Spielerinnen mit nach Vilsbiburg nehmen. Bisher musste ich in jedem Spiel mit einer neuen Startsechs beginnen“, erläuterte er sein Dilemma. „Wir wussten, dass es in Vilsbiburg sehr schwer werden wird, aber wir wollten an Dingen weiterarbeiten, die wir uns vorgenommen hatten. Das ist uns aber nicht immer gelungen“, so Müller.
Anders bei den Roten Raben. Sie ließen sich nicht beirren und behielten ihren Rhythmus bei. Annie Hatch war es vorbehalten, nach weiteren 19 Minuten das 25:9 einzutüten.
Im dritten Satz versuchten die Damen aus Berlin noch einmal alles und schafften es besser, den Anschluss zu halten: Beim 10:8 lagen sie nur zwei Punkte hinten, doch dann verschärften die Raben-Spielerinnen das Tempo wieder. Sie zogen über 16:10 und 21:15 davon und erneut war es die Raben-Diagonalspielerin Annie Hatch, die den Satz mit 25:17 schloss und das Spiel mit einem 3:0 für die Roten Raben beendete. „Es hat Spaß gemacht“, meinte Spielführerin Pia Fernau. Raben-Trainer Gallardo sah es nüchterner: „Wir haben unsere Pflicht erfüllt“. Allerdings lobte er seine Spielerinnen, die es „geschafft haben, die Spannung immer hoch zu halten und nicht nachzulassen“.
Foto: Hermann Boxleitner