Sichere GLASFLÄCHEN für VÖGEL

Stadt erhält LBV-Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“ für neue Realschul-Turnhalle

Die Stadt Landshut hat für die Gestaltung der Dreifachturnhalle an der neuen Staatlichen Realschule vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) die Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“ erhalten. LBV-Projektmanager Dr. Peter Stimmler übergab dem Leiter des Referats Bauen und Umwelt, Johannes Doll, und Konrektor Michael Trapp am Donnerstag die Auszeichnung. Insgesamt 178 Quadratmeter Glasfläche wurden mit einer speziellen Schutzfolie ausgestattet, um Vogelschlag zu reduzieren.

Da Glas in der natürlichen Umgebung von Vögeln nicht vorkommt, besitzen sie auch keine angeborene Fähigkeit, Glas als Hindernis zu erkennen. Glasflächen spiegeln die umgebende Landschaft und Vegetation. Somit täuschen sie den Vögeln einen durchfliegbaren Raum oder einen potentiellen Zufluchtsort vor. Da die Kollision für Vögel meist tödlich endet, gibt es auch keinen Lerneffekt. Allein in Deutschland kommt es jährlich zu vielen Millionen solcher Unfälle. Besonders anfällig für Vogelanprall sind großflächige, durchgehende Verglasungen – wie sie am Neubau der Realschule, insbesondere an der verglasten Turnhalle, vorhanden sind. Durch die unmittelbare Nähe des Realschul-Neubaus zur Flutmulde, einem ökologisch wertvollen Lebensraum mit vielfältigen Funktionen für die heimische Vogelfauna, ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Kollisionen.

Im Rahmen des bayernweiten Projekts „Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung von Vogelschlag an Glas“ informiert der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Entscheidungsträger und Gebäudeeigentümer über vogelfreundliche Glasgestaltung. Für vorbildliche Maßnahmen wird dabei als Anerkennung und Motivation die Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“ verliehen. Nun hat der LBV die Realschul-Turnhalle, deren Fenster mit schwarzen Streifen beklebt wurden, für die Auszeichnung vorgeschlagen. Diese soll laut Stimmler nicht nur als Anerkennung dienen, sondern auch als Anreiz zur Nachahmung. Ausgezeichnet wurden in der Stadt bislang das Zentrum Bayern Familie Soziales, das Staatliche Bauamt und das Landesamt für Finanzen. Damit sei Landshut in Bayern mit ein Vorreiter.

„Uns war es sehr wichtig, an der Stelle, an welcher wir ökologische Ausgleichsflächen in unmittelbarer Nähe geschaffen haben, entsprechende Vogelschutz-Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Bau- und Umweltreferent Johannes Doll. Es sei gelungen, diese Maßnahme so zu integrieren, dass sie die Architektur des Gebäudes schlüssig ergänzt und nicht als Fremdkörper in Erscheinung tritt. Auch bei den weiteren Schulneubauten wie der Grundschule Ost am Fuße der Isarhangleite habe man den Vogelschutz im Blick. Umso mehr freue es die Stadt, dass die Vogelschutz-Maßnahme an der Turnhalle beim LBV auch überregional Beachtung gefunden habe. Dem schloss sich Konrektor Michael Trapp an: Umweltbildung sei ein wichtiger Bestandteil an der Realschule und mit der Maßnahme nehme die Stadt nicht nur bei der technischen Ausstattung der Schule eine Vorreiterrolle ein, sondern auch hinsichtlich des Umweltschutzes.

Fotos:

Stadt Landshut

Bildtext:

Bei der Plakettenübergabe (von links): Susanne Rieck, LBV Landshut, Konrektor Michael Trapp, LBV-Projektmanager Dr. Peter Stimmler, Johannes Doll, Leiter des Referats Bauen und Umwelt, Bernhard Herrndobler, Leiter des Sachgebiets Hochbau und Technik, und Sandra Herrnberger, Fachkraft für heimischen Artenschutz bei der Stadt.

Um Vogelschlag zu verhindern, sind die Glasflächen an der Turnhalle der neuen Staatlichen Realschule mit speziellen Folien ausgestattet.

weitere Beiträge