BIM-Preis Bayern für digitale Projekte in der Baubranche verliehen
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„Bayern baut digital – Expertise made in Bavaria“: BIM-Cluster Bayern informiert bayerische Kommunen zur digitalen Transformation
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BIMWeeks mit bayernweiten Veranstaltungen noch bis zum 8. Dezember 2025
Building Information Modeling (BIM) erleichtert die Planung, den Bau und Betrieb von Bauprojekten. Bauminister Christian Bernreiter hat sich heute auf der Messe BIM World Munich über Software, KI, den digitalen Zwilling, modulares und serielles Bauen, Kreislaufwirtschaft und den Einsatz von BIM bei öffentlichen Projekten ausgetauscht. Am Abend wurde dann bereits zum dritten Mal der BIM-Preis Bayern verliehen: Das Bayerische Bauministerium hat dazu gemeinsam mit dem BIM-Cluster Bayern Leuchtturmprojekte aus vier Kategorien ausgezeichnet.
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter: „Building Information Modeling ermöglicht es, Bauprojekte transparenter, wirtschaftlicher und ressourcenschonender zu realisieren – ein entscheidender Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit! Mit dem BIM-Preis Bayern 2025 würdigen wir fünf Innovationstreiber: ein genauer Blick lohnt sich – die Digitalisierung, insbesondere mit BIM, ist eines der zentralen Zukunftsthemen im Baubereich.“
Der BIM-Preis Bayern wurde in vier Kategorien verliehen. Aus einer Vielzahl von eingereichten Beiträgen hat die Jury, bestehend aus Mitgliedern des BIM-Clusters Bayern, des Bayerischen Bauministeriums, der Landesbaudirektion sowie der Fachpresse fünf Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt:
Kategorie „Wege zu BIM“
Die Riedel Bau AG wurde für „Wohnen am Hennigbach“ ausgezeichnet: Das Projekt zeigt, wie der Einsatz von BIM (Building Information Modeling) als Treiber für Transparenz, Nachhaltigkeit und Effizienz bereits in frühen Projektphasen Mehrwert schafft. Durch konsequente modellbasierte Arbeitsweisen von der Baugrubenplanung über eine nachhaltige Umplanung bis zur Umsetzung konnten Risiken minimiert, Entscheidungen beschleunigt und die Zusammenarbeit verbessert werden.
Kategorie „BIM & Bauen im Bestand“
Die PHOENIX Living GmbH & SIIN GmbH & AJG Ingenieure GmbH wurde für „Jugendstilpark Haar“ ausgezeichnet: Das Projekt demonstriert den gezielten Einsatz von BIM in der Tragwerksplanung beim Bauen im Bestand. Durch die Kombination von Vermessungspunktwolke, Bestandsplänen und modellbasierter Tragwerksplanung wird ein über 100 Jahre altes Gebäudeensemble präzise erfasst und eine sichere Grundlage für dessen Umnutzung geschaffen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert klare Kommunikation, hohe Planungsqualität und einen innovativen Umgang mit dem Bestand, wodurch der Mehrwert von BIM in der Tragwerksplanung überzeugend aufgezeigt wird.
Kategorie „BIM & Bauen im Bestand“
Die Arbeitsgemeinschaft Hild und K & Caruso St John wurde für die Sanierung der Neuen Pinakothek in München ausgezeichnet: Für das Projekt wurde eine Kombination aus Laserscanning, Scan2BIM und manueller Modellierung speziell auf die Anforderungen des postmodernen Gebäudes abgestimmt. Der Workflow für die modellbasierte Qualitätsprüfung wurde nahtlos in bestehende BIM-Prozesse integriert, ebenso wie die Nutzung verschiedener CDE-Plattformen an die Besonderheiten des Bestandsbaus angepasst. Die komplexe und heterogene Gebäudestruktur konnte durch präzises Laserscanning und detaillierte Modellierung zuverlässig erfasst werden. Entscheidend war der Einsatz adaptiver Modellierungsmethoden sowie die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen zur Bewältigung der anspruchsvollen Geometrien.
Kategorie „Digitale Kooperation & Datenmanagement“
Die bayerischen Unternehmen Lindner SE und DT Bau Consulting wurden für die „Allianz 3 Schulen Bremerhaven“ ausgezeichnet: Das Projekt ist das erste öffentliche Hochbauvorhaben in Deutschland, das nach dem Modell der Integrierten Projektabwicklung (IPA) umgesetzt wird. Dabei spielt BIM eine zentrale Rolle, um Vernetzung und Transparenz zu gewährleisten. Offene Standards wie IFC und BCF, eine gemeinsame Projektplattform (CDE) sowie automatisierte Dashboards ermöglichen eine nahtlose Zusammenarbeit und umfassende Transparenz aller Projektdaten. Die CDE wird von Beginn an genutzt, um Informationssicherheit zu gewährleisten. Kollaborative Werkzeuge wie Issue Management, Modellbesprechungen und Punktwolken-Scans unterstützen Planung und Ausführung, während digitale Prozesse wie BIM2Field, Freigaben, Checklisten und Bautagebuch das Baustellenmanagement optimieren.
Kategorie „Digitale Projektabwicklung & Prozesseffizienz“
Die Swietelsky AG (DCS) & HTB Bau wurden für die Rinnen- und Felssicherung an der Staatsstraße 2060 in Linderhof ausgezeichnet: Das Projekt veranschaulicht den Einsatz digitaler Methoden in der Baupraxis zur präzisen Bestandsaufnahme, interdisziplinären Koordination und ressourcenschonenden Ausführung. Durch strukturierte Datenorganisation, durchgängige Modellnutzung und klare Rollenverteilung zeigt es, wie BIM die Effizienz und Qualität im Bestand verbessert. Zudem dient das Projekt der Weiterentwicklung interner Standards und digitaler Arbeitsweisen, deren Erkenntnisse in zukünftige Projekte einfließen, um Effizienz, Qualität und Zusammenarbeit nachhaltig zu steigern.
Die Preisverleihung fand am Rande der BIMWorld Munich 2025 statt. Zuvor trafen sich mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Kommunen auf der Messe: Unter dem Motto „Bayern baut digital – Expertise made in Bavaria“ hat das BIM-Cluster Bayern Bau-Digitalisierungsthemen und Best Practice Projekte vorgestellt. Ziel war es Vertrauen und Mut zu geben, die digitale Transformation auch in der eigenen Bauverwaltung voranzutreiben.
Bereits seit dem 17. November 2025 und noch bis zum 8. Dezember 2025 finden im Rahmen der BIMWeeks Bayern 2025 in ganz Bayern Tagungen, Messen, Vorträge, Schulungen und mehr statt, die über BIM informieren und Interessierten und Anwendern das Thema näherbringen. Weitere Informationen gibt es auf der Infoseite unter https://bim-weeks-bayern.bim-events.de/
Foto:
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter auf der BIM World Munich 2025
Quelle: StMB