Landschaftspflegeverband informiert bei Mitgliederversammlung im Landratsamt
Das Bewusstsein in der Bevölkerung für Naturschutz wächst und die Aufgaben werden immer mehr, können aber gut bewältigt werden: Der Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) hat sich in seiner Mitgliederversammlung im Landratsamt optimistisch gezeigt. Besonders erfolgreich gestaltet sich das Projekt „Landshut blüht“, das immer öfter nachgefragt wird.
Landshuts Oberbürgermeister und Vorsitzender Alexander Putz sowie Landrat Peter Peter Dreier als sein Stellvertreter sprachen in ihren Grußworten von einem „wahren Erfolgsmodell“ – gerade die Freiwilligkeit, die Partizipationsmöglichkeiten und der hohe Gemeinschaftssinn, mit dem der LPV arbeitet, macht ihn so erfolgreich. „Damit haben wir einen Schulterschluss zwischen der Öffentlichen Hand, der Landwirtschaft und den Belangen des Naturschutzes geschafft.“
Wie LPV-Geschäftsführer Tobias Lermer in seinem Bericht darlegt, ist die Nachfrage aus Bürgerschaft und Landwirtschaft für die Leistungen des Landschaftspflegeverbands hoch: Immer mehr Flächen werden für die Anlage von Blumenwiesen und Bäumen angeboten – mittlerweile sind es über 69 Hektar, verteilt über Stadt und Landkreis Landshut: „Die Aufwertung des Landschaftsbildes ist mittlerweile deutlich erkennbar“, erklärt Lermer. Das Prinzip ist einfach: Von privater Seite, Vereinen, Verbänden oder der öffentlichen Hand werden Flächen zur Verfügung gestellt, die vom Landschaftspflegeverband im Sinne der Biodiversität angelegt werden – beispielsweise mit Blühflächen und Obstbäumen, die eine Nahrungsquelle und Rückzugsort für viele verschiedene Insekten und andere Tierarten bieten. Für den Flächeninhaber entstehen keine Kosten, da die Anlage und Pflege vom LPV finanziert und organisiert wird. Die Pflege kann anschließend z.B. von Landwirten, die auf den Flächen das Vertragsnaturschutzprogramm abschließen, durchgeführt werden. Ein Kreislauf, von denen alle Beteiligten profitieren. Die Pflegemahd auf naturschutzfachlich besonders wertvollen Flächen wird in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring und örtlichen Landwirten durchgeführt und wie die meisten anderen Maßnahmen mit Fördergeldern von der Regierung von Niederbayern und Geldern des Landschaftspflegeverbandes finanziert.
Eines der größten Projekte des Landschaftspflegeverbandes ist nach wie vor die Pflege des Mettenbacher bzw. Grießenbacher Mooses und umliegender Flächen als wertvolles Gebiet für Natur- und Artenschutz. Wie der zuständige Gebietsbetreuer Manfred Röslmaier berichtete, konnten auf dem rund 180 Hektar großen Areal unweit der A92 bei Wörth zwar Bruterfolge des stark gefährdeten Kiebitz gefeiert werden – doch leider wurde ein Fuchs zum Verhängnis für das Gelege des großen Brachvogels, der ebenfalls zu den stark gefährdeten Bodenbrütern zählt. Langfristig hoffen die Verantwortlichen, dieses Gebiet für den Natur- und Artenschutz weiter optimieren zu können – die Zeit ist aber ein entscheidender Faktor.
Auch die Amphibien-Nachzucht hat sich sehr gut entwickelt, wusste Lermer zu berichten. In diesem Projekt werden seltene Arten, wie beispielsweise die Gelbbauchunke, „nachgezogen“: Ein Teil der bekannten Tiere wird in eigens angelegte und gepflegte Biotope umgesiedelt, damit sie sich hier geschützt vermehren können – so kann die bestehende Population bewahrt und langfristig auch erweitert werden.
So erfreulich der Erfolg der verschiedenen Projekte und die Bereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger ist, kleine Flächen für Biotope, Blühwiesen und Baumpflanzungen zur Verfügung zu stellen: Naturschutz kostet Geld. Deshalb muss der Landschaftspflegeverband seinen Mitgliedsbeitrag um 20 Prozent erhöhen, um kostendeckend arbeiten zu können. Seitens der Mitglieder – dazu gehören Kommunen, aber auch Vereine und Verbände verschiedener Fachrichtungen – wurde diese Steigerung aber mitgetragen.
Zum Abschluss bedankte sich Lermer herzlich bei der LPV-Vorstandschaft und den Mitgliedern für das große Vertrauen, dass ihm und seinen Mitarbeitern entgegengebracht wird: „Mit diesem Rückhalt können wir unsere Ideen und Visionen angehen und umsetzen – hin zu einer blühenden und artenreichen Region Landshut.“