Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Lebensstationen. 100 Jahre Fritz Koenig“ im KOENIGmuseum
Seine monumentalen Plastiken haben den Landshuter Bildhauer Fritz Koenig international berühmt gemacht. Am 20. Juni wäre er 100 Jahre alt geworden. Etliche Veranstaltungen ehren den Künstler.
Viele Verehrerinnen und Verehrer von Fritz Koenig drängten sich am Donnerstag, den 20. Juni um 13 Uhr in die Museumshalle des Koenigmuseums im Prantlgarten zum 100. Geburtstag des berühmten Landshuters um ihm zu gedenken. Geboren ist Koenig am 20. Juni 1924 in Würzburg und er starb am 22. Februar 2017 in Ganslberg bei Landshut. Fritz Koenig war einer der international bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Koenig schuf zahlreiche Skulpturen, die weltweit im öffentlichen Raum aufgestellt sind. Seine Werke wurden in einer Einzelausstellung in den Uffizien von Florenz gezeigt und gehören zu den ikonischen Sehenswürdigkeiten von Weltstädten wie New York und Berlin.
Als das Hauptwerk und seine bekannteste Arbeit von Fritz Koenig ist die Große Kugelkaryatide N.Y. (1967–1971) zu bezeichnen. Bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 stand die mehr als 20 Tonnen schwere und fast acht Meter hohe monumentale Bronzeskulptur von 1972 zwischen den Zwillingstürmen auf dem Vorplatz des World Trade Centers in New York City.
Oberbürgermeister Alexander Putz bat bei seiner Begrüßungsansprache um Nachsicht, dass sich der Saal nicht größer zeigt, um die vielen Besucher aufzunehmen. Putz bemühte sich, keine wichtigen Persönlichkeiten, die sich auf den Weg gemacht hatten, um dem berühmten Bildhauer ihre Ehre zu erweisen, in seiner Begrüßung zu vergessen.
Der Vertreter des Bayerischen Kunstministers Markus Blume bei seinem Referat
Die Verbindung zu Fritz Koenig konnte Oberbürgermeister Putz, so erzählter er, in seiner Amtszeit leider nicht mehr persönlich aufnehmen. Der anberaumte persönliche Besuch bei Fritz Koenig am Ganslberg konnte nicht mehr durchgeführt werden, denn der Künstler befand sich bereits in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Bei einer Führung durch die Anlagen des Anwesens von Koenig, so empfand Putz, den Geist über sich und der Umgebung von diesem großen Künstler zu spüren, ohne dass dieser anwesend war. Bereits am nächsten Tag habe er die Nachricht von seinem Tod erhalten. Die Kunstgegenstände, die am Ganslberg ungeschützt gelagert waren, seien nach dem Tod von Fritz Koenig in ein Depot gebracht worden. „Das waren die Berührungspunkte, die ich persönlich gehabt habe, und heute darf ich hier stehen, und es ist mir wirklich eine Ehre, sie alle recht herzlich zu dieser Ausstellung begrüßen zu dürfen“, so Oberbürgermeister Putz.
An seinem hundertsten Geburtstag von Fritz König könne man mit Sicherheit behaupten, sei er der berühmteste Künstler unserer Region seit Jahrhunderten. Koenig sei ein Weltkünstler gewesen aber immer eng verbunden mit seiner niederbayerischen Heimat, die weit über die Stadt hinausgeht. Als er im Jahre 2017 dreiundneunzig-jährig starb, habe er fast ein ganzes Jahrhundert durchmessen. Ein denkwürdiges Jahrhundert, das sein Leben prägte. „Wir haben das Glück in unserer Stadt und unserer Region, in ihm einen Künstler gehabt zu haben, einen Menschen, der die Verwerfungen des gesamten vergangenen Jahrhunderts in Kunst transformierte. Er war nicht nur Zeitzeuge, sondern mit seiner Kunst auch Kommentator seiner Zeit. Mit seinen Mahnmalen beispielsweise, fand er aus persönlichem Leid eine universelle künstlerische Sprache als Mahnung gegen Krieg und Terror. Die Kugelkaryatide N.Y. auch bekannt als „The Sphere“, zwischen den Türmen des World Trade Centers als Kunstwerk geschaffen, wurde als Mahnmal zum Gedenken an die Opfer von Nine Eleven.
Koenig durchmaß nicht nur mit seinem Wirken die Zeit, sondern auch den Raum. Es entstanden auf seinem Anwesen auf dem Ganslberg seinem Arbeitsplatz, Skulpturen, die in Deutschland, in ganz Europa und weltweit zu sehen sind. Der Ganslberg war der Lebensmittelpunkt, Kunstwerk statt Standort seiner Arbeitssucht und Raum für seine Sammlungen. Der Ganslberg war wichtig für die Verortung des Menschen Fritz Koenig.
Mit der Gründung der Fritz und Maria-Koenigstiftung und dem Bau des Museums bekam sein Lebenswerk eine Perspektive für die Zukunft. Für die erste biographische Ausstellung zum Leben und den Hauptwerken von Fritz Koenig konnten die Kuratoren Dr. Alexandra von Arnim, Miro Craemer und Prof. Dr. Bernhart Schwenk aus dem Vollen schöpfen. Diese Ausstellung beschreibt die wichtigsten Lebensstationen und zeigt die unterschiedlichen Facetten des Menschen und Künstlers Fritz Koenig.
Mit dieser Ausstellung wird ein Reigen von Ausstellungen und Projekten weltweit eröffnet, die den Künstler und sein Werk würdigen und in der Gesamtheit in den verschiedenen Werken Fritz Koenigs und man möchte sagen, vielleicht in der Gesamtheit erstmals gerecht werden sollen.
„Dass wir diese Ausstellung heute feierlich eröffnen können, ist allen voran der Leiterin des KoenigMuseums, Dr. Alexandra von Arnim, zu verdanken. Sie fungiert nicht nur wie eben erwähnt, gemeinsam mit Miro Craemer und Prof. Dr. Schwenk als Kuratorin, sondern war auch die Ideengeberin der Ausstellung. Kurz gesagt, bei ihr laufen in diesem Jahr alle Fäden zusammen. Sie hat viele Veranstaltungen durch inhaltliche Impulse und Leihgaben aus dem KoenigMuseum möglich gemacht“, so der Oberbürgermeister der Stadt Landshut Alexander Putz.
Zum Ende seiner Ausführungen bedankte sich der OB auch beim Freundeskreis Fritz und Maria Koenig für seine Aktivitäten während des ganzen Jubiläumsjahres. Besonders war Putz angetan von der Überreichung zweier Bücher über Fritz Koenig.
Zu erwähnen sei noch die musikalische Begleitung der Veranstaltung durch die Landshuter Turmbläser.
Die Ausstellung läuft vom 20.06.2024 – 31.07.2025
EINTRITT FREI
Ort: KOENIGmuseum, Am Prantlgarten 1, 84028 Landshut
-hjl-
Fotos: h.j.lodermeier