Neuer Gesundheitsreport des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Frauen und Männer bundesweit in der Spitzengruppe
Die Lebenserwartung der Menschen in Bayern ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Im Bundesvergleich gehören sowohl die Frauen als auch die Männer zur Spitzengruppe. Auf dieses Ergebnis des neuen Gesundheitsreports des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag in München hingewiesen.
Gerlach betonte: „Es ist wichtig, dass wir in Bayern nicht nur älter, sondern gesund alt werden. Wir müssen deshalb den Fokus verschieben – weg von der Reparaturmedizin, hin zu echter Prävention. Deshalb habe ich Anfang Oktober den Masterplan Prävention auf den Weg gebracht. Mein Ziel ist, Gesundheit dort zu fördern, wo sie entsteht – im Alltag, in Schulen, in Betrieben, in Vereinen und in unseren Familien.“
Laut Gesundheitsreport 2025 des LGL können Mädchen, die heute in Bayern geboren werden, im Durchschnitt mit 83,5 Lebensjahren rechnen. Jungen liegen mit 78,9 Jahren etwas darunter. Damit belegt Bayern bei den Männern bundesweit Platz zwei hinter Baden-Württemberg und bei den Frauen Platz drei hinter Baden-Württemberg und Sachsen.
LGL-Präsident Prof. Dr. Christian Weidner erläuterte: „Die unterschiedlich hohe Lebenserwartung bei Frauen und Männern lässt sich sowohl auf biologische als auch verhaltensbedingte Faktoren zurückführen. Das individuelle Verhalten scheint hier aber einen größeren Anteil auszumachen. Vor allem für Männer, aber natürlich nicht nur, gilt daher: Wer sich ausgewogen ernährt und auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet, sich außerdem regelmäßig bewegt und auf ausreichend Schlaf achtet, kann seine Lebenszeit damit selbst verlängern.“
In den vergangenen rund 130 Jahren hat sich die Lebenserwartung in Bayern mehr als verdoppelt: Um 1895 lag sie noch bei 37,9 Jahren für Männer und 41,1 Jahren für Frauen, im Jahr 1950 bereits bei 63,4 bzw. 67,4 Jahren. Im Jahr 1987 erreichten Männer eine durchschnittliche Lebenserwartung von 72,4 Jahren, Frauen von 78,7 Jahren. Zwischen 2002 und 2022 stieg die Lebenserwartung weiter an – bei Männern von 76,1 auf 78,9 Jahre, bei Frauen von 81,7 auf 83,5 Jahre. Somit gewannen Männer in den letzten 20 Jahren knapp drei Jahre, Frauen rund zwei Jahre hinzu.
Die Ministerin betonte: „Wenn man sieht, dass die Lebenserwartung vor 130 Jahren bei ca. 40 Jahren lag und heute auf über 80 Jahre gestiegen ist, zeigt das eine beeindruckende Entwicklung. Unsere Aufgabe als Politik und Gesellschaft ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die gesunde Entscheidungen leicht machen.“
Der Gesundheitsreport des LGL verdeutlicht, dass sozioökonomisch, verhaltensbezogene und umweltbedingte Faktoren maßgeblich die Lebenserwartung beeinflussen. Menschen mit niedrigem Einkommen oder geringerer Bildung haben im Durchschnitt eine deutlich geringere Lebenserwartung.
Gerlach hob hervor: „Gesundheit darf keine Frage der sozialen Lage sein. Prävention muss alle erreichen – vom Kindergarten bis ins Seniorenheim. Deshalb haben wir in unserem Masterplan Prävention, den ich am 1. Oktober vorgestellt habe, mehr als 250 konkrete Maßnahmen erarbeitet, mit denen wir aktiv die Gesundheit in unserem Land voranbringen wollen. Eine Maßnahme ist der neue Bayerische Präventionstag, mit dem wir die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Vorsorge noch sichtbarer machen.“
Prof. Weidner ergänzte: „Darüber hinaus bietet das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am LGL niedrigschwellige Angebote, die dort ansetzen, wo Menschen leben, lernen und arbeiten.“
Gerlach betonte: „Bayern nimmt bei der Lebenserwartung eine Spitzenposition in Deutschland ein – und wir wollen, dass das so bleibt. Deshalb investieren wir weiter in Prävention, Bildung und gesunde Lebensbedingungen für alle Generationen.“
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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention