ÖDP setzt auf SCHWAMMSTADT und NETTO-NULL-VERSIEGELUNG

Wie können wir trotz Klimakrise und zunehmender Flächenversiegelung unsere Wasserversorgung sichern?

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Vortrags des ÖDP-Landesvorsitzenden und Gewässerökologen Tobias Ruff im Ristorante Vincenzo. „Nur wenn wir mit der Natur statt gegen sie arbeiten, werden wir auch in Zukunft ausreichend Wasser in guter Qualität zur Verfügung haben“, resümierte Ruff vor den Gästen.

Wasserknappheit trotz Wasserreichtum

Wasser ist die wichtigste Ressource der Erde – Grundlage für Leben, Lebensmittel und Wirtschaft. Doch selbst im wasserreichen Bayern droht Knappheit. Ursachen sind laut Ruff die jahrzehntelange Entwässerung von Mooren, Begradigung von Flüssen und massive Flächenversiegelung. Hinzu kommen unregelmäßige Niederschläge und Dürreperioden durch die Klimakrise.

Lösungen: Versickern statt Ableiten

„Wenn das Wasser immer ungleichmäßiger kommt, muss es zurückgehalten werden“, erklärte Ruff. Bodenschutz habe oberste Priorität: keine weitere Versiegelung, Renaturierung von Mooren, Humusaufbau in der Landwirtschaft und leichtere Landmaschinen. Sein Appell: „Versickern statt Ableiten“ – also Flüsse renaturieren, dezentralen Rückhalt schaffen und konsequent Wassersparen. Zudem müsse die Verschmutzung gestoppt werden: „Verunreinigtes Oberflächenwasser von heute ist das verunreinigte Grundwasser der Zukunft.“

Landshuter ÖDP fordert lokale Maßnahmen

Auch die Landshuter ÖDP-Akteure Elke März-Granda und Heiko Helmbrecht betonten die Bedeutung des Themas für die Region und sehen sich in ihren Kernforderungen bestätigt.

„Vor allem die Stadtplanung ist ein wichtiges Instrument, um das Schwammstadt-Prinzip umzusetzen, da sie eine umfassende Strategie für einen naturnahen Umgang mit Regenwasser erfordert,“ betonte Helmbrecht. Sie ziele darauf, Regenwasser lokal zu speichern und zu nutzen, um die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.

„Wir brauchen bei allen Bauprojekten Gründächer, wasserdurchlässige Beläge und mehr Grünflächen, damit Regenwasser aufgenommen und gespeichert werden kann“, forderte März-Granda. Dies helfe, Überflutungen bei Starkregen zu reduzieren, die städtische Hitze zu mindern und das Grundwasser aufzufüllen. Auch das bisher nur einmal in Erscheinung getretene Entsiegelungsprogamm der Stadt müsse endlich Fahrt aufnehmen, so die Politiker. Letztendlich muss trotz künftiger Neubauprojekte eine Netto-Null-Versiegelung das Ziel sein.

Foto: ÖDP Landshut

 

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