Erfolgreiches Präventionsprogramm macht weiter Schule – Projektpartner verlängern Kooperationsvereinbarung – Regierungspräsident Rainer Haselbeck übernimmt erneut Schirmherrschaft
„pack ma’s“ bleibt weiterhin eine feste Größe in der schulischen Präventionsarbeit: Seit 2012 setzt sich das Vorzeigeprojekt erfolgreich für mehr Zivilcourage und Gewaltprävention an Schulen ein. Was vor über 13 Jahren in Niederbayern begann, ist heute ein Projekt mit bayernweiter Strahlkraft. Möglich wurde dieser Erfolg durch die starke Zusammenarbeit zwischen der Dominik-Brunner-Stiftung, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) Niederbayern und dem engagierten Polizei-Team von „pack ma’s“ – eine Kooperation, die jetzt zum vierten Mal in die Verlängerung geht. Für Regierungspräsident Rainer Haselbeck, der bei der Unterzeichnung am Montag an der Regierung zudem erneut die Schirmherrschaft zusagte, eine Herzenssache: „Ich finde es großartig, was „pack ma’s“ seit Jahren leistet. Es geht nicht um trockene Theorie, sondern um echte Hilfe in Schule und Alltag – lebenswirklich und wirksam. Deshalb übernehme ich gerne wieder die Schirmherrschaft – aus Überzeugung und mit großem Respekt vor dem, was hier bewegt wird.“
Ob Jugendsozialarbeiter oder Gymnasiallehrer: Das Gemeinschaftsprojekt „pack ma‘s“ richtet sich an Schulsozialpädagogen und Lehrkräfte jeglicher Schularten und vermittelt im Rahmen von Seminaren durch das engagierte „pack ma’s“-Team um Ralph Kappelmeier und Nicolo Witte praxisnahe Grundlagen im Umgang mit Konflikten, Mobbing, Aggression und Gewalt. Das Erlernte wird von den Lehrern anschließend an ihre Schüler weitergegeben.
Echte Erfolgsgeschichte: von der Idee zum bayernweiten Projekt
Das Präventionsprojekt hat sich seit seinem Start zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt: Allein in Niederbayern wurden seitdem rund 250.000 Schülerinnen und Schüler in gewaltfreier Konfliktlösung trainiert und für Zivilcourage sensibilisiert. Mehr als 2.200 Lehrkräfte und Sozialarbeiter wurden dafür vom „pack ma‘s“-Team ausgebildet. Möglich wird das Projekt durch die Dominik-Brunner-Stiftung, die innerhalb der Kooperation die Kursgebühren übernimmt und den für den Unterricht der Schüler nützlichen Materialordner finanziert.
„pack ma’s“: mutige Aufforderung zum gemeinsamen Handeln
„Es beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue, mit wie viel Herzblut und Einsatz hier gearbeitet wird“, betonte Regierungspräsident Rainer Haselbeck bei der Vereinbarungsunterzeichnung: „Ich bin großer Fan der Initiative, die dank der Dominik-Brunner-Stiftung und dem BLLV – die Impulsgeber der Zusammenarbeit – ihren Ursprung hier bei uns in Niederbayern hat und mittlerweile in ganz Bayern etabliert ist. Das „pack ma’s“-Team vermittelt jungen Menschen, was man nicht aus Büchern lernen kann – vor allem Empathie und Haltung. Die Kombination aus pädagogischem Know-how, wertvollen Erfahrungen und echter Teamarbeit macht das Projekt so besonders und wirkungsvoll. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement. Sie stehen beispielhaft dafür, wie viel möglich ist, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht. Darauf können sie miteinander sehr stolz sein.“
Sebastian Hutzenthaler, Vorstandsmitglied der Dominik-Brunner-Stiftung, dankte Haselbeck für die Unterstützung: „Ihre Schirmherrschaft gibt der Initiative einen starken Rahmen und große Sichtbarkeit.“ „pack ma’s“, hob Hutzenthaler den Namen des Projekts hervor, sei nicht nur ein Titel: „Es ist eine mutige Aufforderung zum gemeinsamen Handeln, gerade dann, wenn jemand in eine Notsituation gerät. Einen treffenderen Namen für die Initiative hätte man nicht finden können, denn Zivilcourage beginne im Alltag und zeige sich auf vielfältige Weise“, konstatierte er und ergänzte: „Mut zur Zivilcourage heißt: nicht wegschauen. Sondern anpacken. Das macht unsere Gemeinschaft stark und sicher – und genau dafürsteht „pack ma’s“!“
Alle Schularten profitieren – steigender Bedarf und neue Herausforderungen
Von der Grundschule zum Gymnasium: Dass das Projekt schulartenübergreifend ansetzt, sei besonders wertvoll, wie Hans Rottbauer, Erster Vorsitzender des BLLV Niederbayern, sagte: „Die Seminare erhalten durchweg positives Feedback. Sie stärken unsere Lehrkräfte und Schüler darin, herausfordernde Situationen sicher und souverän zu meistern.“ Gleichzeitig unterstrich Rottbauer die hohe Bedeutung des Projekts: „Die Gesellschaft wird immer herausfordernder und Zivilcourage immer wichtiger – angefangen bei den Jüngsten. Dass alle Schularten mit dabei sind, ist für uns deshalb besonders wertvoll – so profitieren wirklich alle davon.“ Auch er könne hier aus persönlicher Erfahrung sprechen, da er selbst einen Kurs absolviert habe, der ihn nachhaltig geprägt habe: „Es gibt einem ein Stück Sicherheit für den Ernstfall – zu wissen, wie man richtig reagiert, wenn es darauf ankommt.“
Im Gespräch wurde deutlich, wie dringend die Arbeit des „pack ma‘s“-Teams gebraucht werde. Was nicht zuletzt kürzlich auch ein Betroffener, dessen neunjähriger Sohn in eine prekäre Situation geriet, auf den Punkt brachte. Er dankte dem „pack ma‘s“-Team für dessen wichtiges Engagement in der Gewaltprävention und Lehrerfortbildung, die ihm zufolge nachweislich Wirkung gezeigt haben. Der Vorfall habe deutlich gemacht, wie wertvoll alternative Lösungskonfliktstrategien sind, statt Unrecht konfrontativ zu begegnen. Gerade die Haltung zur Konfliktbewältigung sei entscheidend, die Kinder darauf vorbereitet, in Ausnahmesituationen klug, besonnen und sicher zu handeln.
Projekt mit Haltung – und Wirkung: große Nachfrage
Auf die Frage möglicher Ursachen gesteigerten Konfliktpotenzials, informierte Ralph Kappelmeier, Trainer und Koordinator für die Präventionskurse: „Die gesellschaftlichen Herausforderungen haben sich verändert. Gerade nach Corona haben wir eine Zunahme an Unsicherheit, Konflikten und sozialer Überforderung erlebt. Kinder und Jugendliche sind gefühlt in einer Dauerkrise aufgewachsen – das hinterlässt Spuren. Umso wichtiger ist es, den jungen Menschen Wege aufzuzeigen, wie man reagieren kann, damit entsprechende Konfliktsituationen gar nicht erst entstehen oder eskalieren“, so Kappelmeier, der zusammen mit Nicolo Witte die Seminare leitet. Beide berichten zudem von einem wachsenden Bedarf. Wöchentlich würden Kurse abgehalten und fast täglich gingen neue Anfragen ein. „Gute Präventionsarbeit ist der beste Schutz, um Konflikte, Gewalt oder Mobbing zu vermeiden. Jeder kann etwas bewirken – wir zeigen, wie das gelingt“, bekräftigte Witte, der für den bisherigen und neuen Schirmherrn Regierungspräsident Rainer Haselbeck noch eine besondere Überraschung im Gepäck hatte: Den „Materialordner“ der ersten Stunden zum Start der Initiative 2012, überzogen mit Namensschildern des „pack ma’s“-Teams aus all den Fortbildungen der vergangenen Jahre – als sichtbares Zeichen dafür, dass das Projekt gebraucht wird und wirkt.