Schutzrecht für richtungsweisendes Konzept der O-Zelle erhalten
Ein bedeutender Meilenstein für die Zukunft der Intralogistik: Die innovative „O-Zelle“, entwickelt am Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) der Hochschule Landshut, hat die offizielle Patenturkunde erhalten. Dieses richtungsweisende Konzept ermöglicht erstmals eine wirtschaftliche und effiziente Automatisierung der Materialbereitstellung auf dem „letzten Meter“ – eine zentrale Herausforderung für Serienprozesse.
Die O-Zelle wurde entwickelt, um die Herausforderungen der modernen Intralogistik zu meistern, insbesondere den sogenannten „letzten Meter“ in der Materialbereitstellung. Durch die intelligente Anordnung kollaborativer Robotik ermöglicht die O-Zelle eine platz- und ressourcenschonende Materialversorgung direkt am Arbeitsplatz. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen können Flächeneinsparungen von bis zu 50 Prozent erzielt und die Wiederbeschaffungszeiten um bis zu 95 Prozent reduziert werden.
Nachhaltigkeit trifft Effizienz
Ein Schlüsselelement der O-Zelle ist die optimale Nutzung bisher ungenutzter Räume unter und über den Arbeitsplätzen. Dadurch werden wertvolle Produktionsflächen eingespart und die Ergonomie für die Mitarbeitenden verbessert. „Der Einsatz von kollaborativer Robotik erlaubt es, wiederholende und ergonomisch ungünstige Aufgaben zu automatisieren, wodurch die physische Belastung der Mitarbeitenden reduziert wird“, erklärte Tobias Ettengruber, Mit-Entwickler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des TZ PULS
„Für uns steht stets der Mensch im Mittelpunkt, den wir intelligent automatisiert mit Material und Information versorgen wollen“, betonte Prof. Dr. Markus Schneider, Leiter des TZ PULS. Das Ziel des Technologiezentrums sei es, die Innovationslücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung in der Industrie zu schließen und die regionale Wirtschaft durch praxistaugliche Innovationen zu stärken.
Die O-Zelle wurde in der Lern- und Musterfabrik des TZ PULS erfolgreich für die Montage von Bodenrollern getestet und kann flexibel für unterschiedlichste Produktionsumgebungen und Produktvarianten skaliert werden. Aktuelle Anwendungen reichen von der Serienproduktion in der Elektromobilitätsbranche bis hin zu geplanten Einsätzen in der Remanufacturing-Industrie.
Weg für breite industrielle Anwendung geebnet
Bereits im vergangenen Jahr wurde die erste O-Zelle bei der Firma Schaeffler mit den Industriepartnern Neolog GmbH und SAR umgesetzt. Mit der erteilten Patenturkunde ist der Weg für eine breite industrielle Anwendung der O-Zelle geebnet.