Das Portrait eines Baumeisters der Nachkriegsmoderne.
In Kooperation mit kinoptikum e.V. wird an folgenden Terminen der Film gezeigt!
Sonntag, 05.10. um 19 Uhr
Montag, 06.10. um 19 Uhr
Freitag 10.10. um 19 Uhr
Sonntag, 12.10. um 11 Uhr
Dienstag 14.10. um 19 Uhr
Eintritt 7 Euro
Land/ D 2024 – Länge: 96 Min. – Regie: Johannes Betz
Geboren und gestorben in München, baute Ruf vor allem in Bayern, in München, aber auch in Nürnberg, bis auf den Kanzlerbungalow war es vor allem sein zur Weltausstellung in Brüssel 1958 entstandener Deutscher Pavillon, der seinen Ruf als Meister der Nachkriegsmoderne prägte.
Schon dieser Bau bestach durch seine filigrane Form, die ausladenden Fensterfronten, die eine offene, durchlässige Architektur prägten, die so ganz anders wirkte, als der von Beton und Stein geprägte Stil des Nationalsozialismus. Wie gemacht für ein neues, sich weltoffen gebendes Deutschland wirken die Entwürfe Sep Rufs, die gerade heute, da in den deutschen Großstädten meist langweilige, austauschbare Gebäude entstehen so erfrischend wirkt.
Zahlreiche Zeitgenossen und Architekten, die oft bei Ruf gelernt haben, hat Johann Betz für seinen Film vor die Kamera geholt, die sich ausnahmslos freundlich bis enthusiastisch über den Freund und das Vorbild äußern.
Ausführlich zeigt Betz auch die Gebäude selbst, wagt es dann aber doch nicht, die eindrucksvolle Architektur ganz für sich selbst sprechen zu lassen. Kaum ein Moment des Films wird nicht von einer seltsam beliebigen Musik unterlegt, kaum einmal kommt die Kamera zur Ruhe, kaum eine Einstellung wir länger als wenige Sekunden gehalten. Nicht jeder Dokumentarfilm über Architektur muss zwar so streng komponiert sein, wie etwa die ebenfalls dich Architektur der Moderne analysierenden Essayfilme von Heinz Emigholz, aber ein wenig mehr Vertrauen in die Qualität von Sep Rufs Bauten hätte man Johann Betz’ Film gewünscht.
Für Freunde der Architektur ist „Sep Ruf – Architekt der Moderne“ dennoch sehenswert, allein deswegen, weil Betz die meisten von Rufs berühmten Bauten ausführlich zeigt: Neben dem Kanzlerbungalow z.B. die Neue Maxburg in München, die Akademie der Bildenden Künste in Nurnberg, das Pfarramt St. Johann von Capistran in München und auch das dortige Max-Planck-Insitut. Dass Ruf den Auftrag zum Bau erhielt, verdankte er dem damaligen Lieter, dem legendären Physiker Werner Heisenberg. Dieser kannte Ruf aus gemeinsamen Zeiten bei den Pfadfindern. Eine der vielen Anekdoten, die diesen Dokumentarfilm so interessant macht. (programmkino.de)
Foto: architektur und kunst e.V.