Der Neuzugang über seinen Wechsel zum EVL, NHL-Erfahrungen und ein mögliches schwedisches Sturm-Duo mit Landsmann Tor Immo
Als bei der Saisonabschlussfeier am Samstag sein Vorstellungsvideo gezeigt wurde, ging ein Raunen durch die Fanatec Arena – und das aus gutem Grund: Tobias Lindberg, der erste EVLNeuzugang für die neue Saison, ist ein Top-Name in der DEL2. In den letzten beiden Jahren verbuchte er für den Ligarivalen Eispiraten Crimmitschau in 106 Spielen 52 Tore und 60 Assists. Nun unterschrieb der 29-jährige Schwede, geboren und aufgewachsen in Stockholm und in der Saison 2015/16 sechs Mal für die Toronto Maple Leafs in der NHL im Einsatz, am Gutenbergweg einen Vertrag bis 2027.
Tobias, warum hast du dich entschieden, nach zwei Jahren in Crimmitschau zum EVL zu wechseln? Coach Heiko Vogler hat bei der Abschlussfeier erzählt, dass du schon im letzten Sommer auf seinem Wunschzettel standest…
Tobias Lindberg: In meinem Herzen habe ich gefühlt, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt und eine gute Gelegenheit ist, um in Landshut zu unterschreiben. Tatsächlich gab es schon nach der vergangenen Saison Gespräche mit dem EVL, aber damals habe ich mich entschieden, noch ein weiteres Jahr in Crimmitschau zu bleiben. Diesmal wusste ich, dass ich nach Landshut kommen wollte – und bin glücklich, dass es geklappt hat!
Lass uns über deine bisherige Laufbahn reden: Du bist als 19-Jähriger aus Schweden für fünf Jahre nach Nordamerika gegangen. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit, welche wichtigen Erfahrungen für deinen weiteren Karriereweg hast du dort gemacht?
Tobias Lindberg: Ich habe erst ein Jahr in der OHL (Ontario Hockey League) in Kanada gespielt und danach vier Jahre in der AHL bzw. NHL. Es war immer mein Traum, in der NHL zu spielen, und ich bin sehr stolz, dass ich das geschafft habe. Es ist ein schwerer Weg dorthin; das ist etwas, was ich gelernt habe, als ich dort war. Das ist ein hartes Geschäft.
Nach deiner Rückkehr nach Europa hast du zunächst wieder in Schweden gespielt und dann anderthalb Jahre in Tschechien, bevor du 2023 nach Crimmitschau gegangen bist. Wie nimmst du die DEL2 im Vergleich zu anderen Ligen wahr?
Tobias Lindberg: Ich mag diese Liga wirklich sehr! Die Spiele sind intensiv, es kann praktisch jeder jeden schlagen. Du musst jedes Mal eine gute Leistung bringen, um gewinnen zu können. Und die Fans in der DEL2 sind so großartig und laut, da macht es noch mehr Spaß zu spielen.
Auch in Landshut hast du mit den Eispiraten schon ein paar Mal gespielt. Wie ist dein Eindruck vom Stadion und den EVL-Fans?
Tobias Lindberg: Ein cooler Ort, coole Stimmung! Die Eisfläche ist ein bisschen kleiner, das gefällt mir. Die Fans sind richtig laut – und ich freue mich, bald für den EVL spielen zu können.
Du hast im Januar beim EVL-Gastspiel in Crimmitschau eine Oberkörperverletzung erlitten und musstest einige Wochen pausieren. In den Playdowns gegen Regensburg konntest du den Eispiraten dann wieder helfen und hast sie zum Klassenerhalt geführt. Ist also wieder alles okay bei dir?
Tobias Lindberg: Leider hat mich diese Verletzung Ende Januar gegen den EVL erwischt. Aber das ist Eishockey, Verletzungen sind Teil des Spiels. Jetzt ist wieder alles gut.
Heiko Vogler bezeichnet dich als Spieler, der vorangeht und Verantwortung übernimmt. In Crimmitschau warst du ja sogar Kapitän. Wie wirst du deine Rolle im Landshuter Team interpretieren?
Tobias Lindberg: Ich sehe mich als Spieler, der gewillt ist, alles zu tun, was es braucht, damit wir gewinnen. Was auch immer von mir benötigt wird: Ich werde mein Bestes geben, damit wir als Team Erfolg haben.
Einer deiner künftigen Mannschaftskollegen ist Landsmann und Topscorer Tor Immo. Zwei starke Schweden in einer EVL-Sturmreihe – wie würde sich das für dich anhören?
Tobias Lindberg: Das hört sich großartig an. Es war eine Freude, Tor während der vergangenen Saison zu beobachten. Ich denke, er wird ein toller Teamkollege sein. Generell freue ich mich schon darauf, das neue Team kennenzulernen und in die Saisonvorbereitung zu starten.
Was war das emotionalste Match in deiner (bisherigen) Karriere?
Tobias Lindberg: Wahrscheinlich mein erstes NHL-Spiel für Toronto mit meiner Familie vor Ort. Eine wirklich coole Erfahrung, die ich nie vergessen werde.
Und abschließend: Wie verbringst du die eishockeyfreie Zeit im Sommer?
Tobias Lindberg: Da bin ich nahe bei meiner Familie und verbringe viel Zeit mit ihr. Ich liebe alle Arten von Sport – als Zuschauer und auch aktiv. Außerdem reise ich gern und genieße die Sonne, so oft ich kann.
„Foto:
Christine Vincon/ EV Landshut“